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Stadt Sebnitz stellt Strafanzeige

Erst vor wenigen Wochen hat die Stadt eine Gedenktafel wieder anbringen lassen. Jetzt ist sie erneut verschwunden.

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Von Anja Weber

Durch Unbekannte wurde die Gedenktafel zum Todesmarsch an der Buchenstraße in Hinterhermsdorf aus der Halterung entfernt. Der Diebstahl ereignete sich voraussichtlich im Zeitraum zwischen dem 10. und 22. Dezember. Die Stadtverwaltung Sebnitz erstattete Anzeige wegen Diebstahl. Ihre Aufschrift erinnert daran, dass die Todeskolonne am 23. April 1945 den früheren Kreis Sebnitz verließ. Die acht in Hinterhermsdorf ermordeten Häftlinge wurden im angrenzenden Khaatal verscharrt.

Die vermisste Gedenktafel zum KZ-Todesmarsch war im Herbst schon einmal verschwunden. Auf Nachfrage klärte sich auf, dass die Stadt Sebnitz die Tafel an der Buchenstraße aufgrund der defekten Halterung selbst sichergestellt hatte. Die Halterung wurde repariert. In der letzten Novemberwoche wurde sie wieder angebracht. Zudem war eine Radebeuler Schulklasse im November auf den Spuren des Todesmarsches unterwegs. An der Mauer an der Ecke von Buchenstraße und Neudorfstraße in Hinterhermsdorf, an der zuvor die denkmalgeschützte Tafel hing, befestigten sie ein provisorisches Schild, auf dem sie nach dem Verbleib desselben fragten. Die Tafel ist eine von 14 solcher Gedenktafeln in der Gegend rings um Sebnitz, die an einen Todesmarsch von KZ-Häftlingen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs erinnern. In Neustadt, Langburkersdorf, Rugiswalde, Sebnitz, Hertigswalde, Saupsdorf und Hinterhermsdorf markieren sie die Route, welche die Häftlinge auf ihrem Weg vom brandenburgischen Schwarzheide in Richtung Theresienstadt zurücklegen mussten.

Sachdienliche Hinweise nehmen das Polizeirevier in Sebnitz, 035971 850 oder die Stadtverwaltung Sebnitz, Ordnungsamt, 035971 84251 entgegen.