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Stadt plant neues Wohngebiet

Die Nachfrage ist da. Doch junge Familien haben kaum eine Chance, im Ort an Bauland zu kommen. Das soll sich ändern.

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© Norbert Millauer

Von Sven Görner

Radeburg. Ob das große Gebiet am Meißner Berg oder die kleineren in Berbisdorf, Bärnsdorf und Großdittmannsdorf – alle sind nahezu komplett ausgelastet. Und auch für die Lückenbebauungen werden die möglichen Grundstücke immer weniger. Zudem befinden sich diese meist in Privathand.

Für junge Leute, die gern nach Radeburg ziehen wollen, ist das eine schlechte Ausgangssituation. Dabei ist die Nachfrage da. Denn in der Stadt gibt es viele Betriebe, die sich gut entwickeln. Über die Autobahn ist man schnell in der nahen Landeshauptstadt. Und selbst mit dem Bus lassen sich viele Ziele erreichen. Dazu kommt, dass Bauen in Radeburg etwas günstiger möglich ist, als etwa in Radebeul oder Moritzburg. Natürlich vorausgesetzt, man bekommt ein Grundstück.

Die Stadt will nun dafür sorgen. Bereits im September hatte der Stadtrat den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan für ein neues Wohngebiet an der Großenhainer Straße gefasst. Am Dienstagabend wurde im Technischen Ausschuss des Stadtrats nun der Vorentwurf vorgestellt, mit dem die Stadt in die vorzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gehen will.

Das insgesamt 4,1 Hektar große Gebiet befindet sich am Ortsausgang Richtung Rödern, direkt an der Großenhainer Straße. Die Fläche gehört der Stadt Radeburg, ebenso wie der zur Straße Am Rödergraben hin angrenzende Streifen. Auf diesem finden gerade Pflanzarbeiten statt. Diese erfolgen im Auftrag des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr. Die dabei entstehende Streuobstwiese ist eine der Umweltausgleichsmaßnahem für den bereits erfolgten Autobahnausbau.

Die Zufahrt zum neuen Wohngebiet soll nach dem jetzigen Planungsstand über eine Anschlussstraße an die Großenhainer Straße erfolgen. Zudem soll es einen Fuß- und Radweg in Richtung Meißner Berg geben.

Thilo Klemz gab aus Sicht der Feuerwehr zu bedenken, dass die Kameraden im Brandfall Probleme bekommen könnten, wenn die Zufahrtsstraße zugestellt ist. Vielleicht könnte daher ja der Weg zum Meißner Berg so gestaltet werden, dass er im Notfall auch von der Feuerwehr genutzt werden kann.

Doch es gab auch noch andere Bedenken, die gleich von einigen Stadträten geäußert wurden. Mit der neuen Straße gäbe es dann in sehr kurzem Abstand gleich mehrere, zum Teil stark befahrene Ausfahrten auf die Großenhainer Straße.

Noch nicht ganz geklärt ist derzeit auch die Ableitung des Regenwassers. Zum größten Teil soll das auf den Grundstücken versickern. Der in der Großenhainer Straße vorhandene Kanal reiche allerdings nicht, um die Straßenentwässerung komplett abzusichern. Im Rahmen des Verfahrens soll daher jetzt auch geklärt werden, ob das kleine Gewässer, das dann zur Großen Röder fließt, dafür genutzt werden kann.

Entstehen könnten in dem Wohngebiet rund 40 Grundstücke mit einer Fläche zwischen 750 und 850 Quadratmetern. Diese sollen nach dem derzeitigen Stand um die einer eckigen Acht gleichenden Wohngebietsstraße angeordnet werden.

Noch offen ist, wer das neue Wohngebiet erschließen soll. „Bisher haben wir so etwas als Stadt noch nicht selbst gemacht“, sagt Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos). Andere Kommunen dagegen schon.