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Infos zur neuen Asylunterkunft

Die Stesad hat das ehemalige Hotel Prinz Eugen gekauft. Dort sollen künftig 94 Asylbewerber unterkommen. Schon im Vorfeld gab es Proteste.

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© Sven Ellger

Das Rathaus rechnet wohl mit viel Publikum und hat deshalb die Operette an der Pirnaer Landstraße gebucht. Donnerstagabend findet dort um 17 Uhr eine Informations-Veranstaltung zur neuen Laubegaster Asylunterkunft statt. 94 Flüchtlinge sollen Ende des Jahres in das Gebäude des bisherigen Hotels Prinz Eugen ziehen. Dies teilt ein Rathaussprecher mit. Die maximale Kapazität liegt demnach bei 115 Bewohnern. Schon im Vorfeld der heutigen Informationsrunde hatte es Proteste gegeben.

Über 100 Laubegaster hatten bis letzte Woche unter anderem auf der Österreicher Straße an mehreren unangemeldeten Demonstrationen teilgenommen. Nach einer Anfrage der Polizei wurden zunächst keine Aufrufe mehr dazu gestartet. Gestern kursierte dann wieder eine Einladung zu einem „kleinen Spaziergang“ am Abend. Daran nahmen dann 200 Leute teil. Auch in Übigau begannen gestern Abend wieder Proteste. 138 Anwohner kritisierten dabei zwei weitere geplante Containerstandorte für Flüchtlinge unweit der Thäterstraße.

In Laubegast machen vor allem die Bürgerinitiative „Mein Laubegast“ und die Facebookgruppe „Nein zum Vier-Sterne-Heim in Laubegast“ mobil gegen die vorgesehene Flüchtlingsunterkunft. „Mein Laubegast“ hat zu einem Boykott der städtischen Informationsveranstaltung aufgerufen. Die Initiative hatte bereits 2014 gegen das Heim im Hotel Prinz Eugen protestiert.

Schon im Dezember 2014 hatte der Stadtrat diesen neuen Standort abgesegnet. Auch die Bauaufsicht genehmigte die Nutzung als Asylunterkunft. Nachdem das Rathaus die 94 Plätze eingeplant hatte, zog der bisherige Eigentümer Anfang des Jahres seine Mietofferte zurück. In sozialen Netzwerken war es zu Gewaltandrohungen gegen den Besitzer der Immobilie gekommen. Rechte Schmierereien tauchten am Gebäude auf. Um das Haus dennoch für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen zu können, hat die Rathaustochter Stesad für über drei Millionen Euro das zuvor geschlossene Hotel gekauft. Sie vermietet es künftig als Asylunterkunft an die Stadt.

Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann und Vertreter des Sozialamtes werden am Donnerstagabend über die Details informieren. Das Bürgernetzwerk „Laubegast ist Bunt“ stellt seine Pläne für die Betreuung der Flüchtlinge vor. „Die Dynamik der Zuweisungen hat in den letzten Wochen enorm zugenommen“, sagt die Bürgermeisterin. „Allein mehr als 800 Flüchtlinge wurden seit Oktober in unserer Stadt aufgenommen.“ (SZ/two)