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Sportunterricht auf dem Wasser

Statt Bockspringen in der Halle lernen die Fünftklässler Kanufahren. Das ist schwierig, macht aber auch Spaß.

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© Dietmar Thomas

Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Das Ein- und Aussteigen und das Geradeausfahren wird er bewerten, kündigt Sportlehrer Uwe Schmidt an. Dann hieven die Mädchen ihre Kanus ins Wasser und paddeln los. „Heute ist es ganz leicht“, ruft eine der Fünftklässlerinnen und hat keine Mühe, das Kanu in einer Richtung zu halten. Vergangene Woche sah das noch anders aus. Als sie zum ersten Mal in einem Kanu gesessen haben, sei kaum einer vorwärts gekommen. Die meisten hätten sich nur im Kreis gedreht, erzählt Schmidt.

Er hat für die drei fünften Klassen der Oberschule „Am Holländer“ den etwas anderen Sportunterricht organisiert. Jeweils drei Tage verbringen die Mädchen und Jungen im Kanuheim an der Bischofswiese in Westewitz. Am Vormittag steht Leichtathletik, wie Schlagballweitwurf, Schlängellauf oder Dreier-Hopp auf dem Programm. Schmidt nennt das motorisches Basistraining.

Nachmittags teilen sich die Schüler in drei Gruppen, die im Kreisbetrieb wechseln. Die einen paddeln im Kanu, die Zweiten trainieren im Fitnessraum und die Dritten machen auf der Wiese Spiele. Am vierten Tag wechseln die Schüler ins Döbelner Stadtbad. Dort können sie sich nicht nur austoben, sondern auch eine Schwimmstufe oder erst einmal das Seepferdchen erwerben. Denn drei der Fünftklässler können noch nicht schwimmen.

Vor dem Stadtbadbesuch sind die Schüler in Westewitz noch einmal gefordert. Sie müssen zeigen, was sie gelernt haben. Darauf gibt’s eine Sportzensur. Die Mädchen wissen, worauf es ankommt. „Das Paddeln geht in die Arme. Aber man darf nicht aufhören, damit sich das Kanu nicht dreht“, erzählt Ayleen Baumann. „Die langen Boote sind spitzer und gleiten einfacher durch das Wasser als die kleineren breiten“, ist die Erfahrung von Charlott Kubny.

Spaß macht es allemal. Da sind sich alle einig. Letztendlich meistern auch alle den Test und bekommen ein Zertifikat.

Begleitet werden die Kinder von einem Mitglied des ESV Lok Döbeln im Motorboot. Er beobachtet die Schüler ebenso genau, wie seine Vereinskameradin vom Ufer aus. Der Sportverein ist seit zwölf Jahren Kooperationspartner der Oberschule. „Auf die Trainer ist immer Verlass“, meint Schmidt. Manchmal waren die Kinder von dem Sport so begeistert, dass auch sie Mitglied im Verein geworden sind.