Von Stephan Klingbeil
Wilsdruff. Alles war blitzeblank: Nach Mitternacht begannen viele fleißige Helfer damit, die Saubachtalhalle in Wilsdruff aufzuräumen. Die Zeit drängte. Ab Sonntagmittag standen dort mehrere Handballpartien auf dem Plan. „Um vier war ich im Bett“, sagt Mario Gnannt, Vereinschef von Motor Wilsdruff später. Die Nacht war kurz. Dass hier nur wenige Stunden zuvor die Sportlergala stattfand, war schwer zu glauben.
Bilder am Rande der Gala
Rund 350 Gäste hatten dort gegessen, gejubelt, getanzt und diskutiert, nachdem die Sportler des Jahres 2016 im Landkreis gekürt waren. Mit Anschieber Jannis Bäcker nahm dabei Bob-Weltmeister Francesco Friedrich den sechsten Pokal in Folge für die Mannschaft des Jahres entgegen.
Später unterhielt sich der Pirnaer mit Horst Fuhrmann von TuS Dippoldiswalde. Der noch immer erfolgreiche Wurfspezialist wollte wissen, wie Friedrich zum Bobsport kam? „Durch Zufall“, antwortete der. Er wurde entdeckt, gefördert. Früher war er wie Fuhrmann noch heute Leichtathlet.
Eine gute Leichtathletin war Skeletonpilotin Maxi Just (Oberbärenburg) ebenfalls. Sie feierte in Wilsdruff mit Freundinnen, Partner und Familie ihren dritten Titel – bei ihrer dritten Teilnahme. Die 22-Jährige ist somit Fräulein 100 Prozent – und will nach ihrer letzten Saison bei den Juniorinnen nun den Sprung in die Elite packen.
Darauf hofft ebenso Biathlet Justus Strelow, der Sportler des Jahres – und seit Kurzem auch Bronzemedaillen-Gewinner mit der deutschen Staffel bei der Nachwuchs-WM. Mit seiner Freundin Susanne Kreher, eine vielversprechende Skeletonfahrerin aus Altenberg, und den Vereinskollegen von der SG Stahl Schmiedeberg jubelte der 20-jährige Hermsdorfer über seinen ersten Titel bei der Sportlerumfrage. Zu den Gratulanten zählte auch Tina Bachmann, die selbst fünfmal bei der Sportlerumfrage von SZ und Kreissportbund erste Plätze holte.
Ein Blick voraus
Die Ex-Biathletin wurde bei der Gala vom Kreissportbund verabschiedet. Ende 2016 war die 30-Jährige zurückgetreten. Nach einem Bandscheibenvorfall ackerte sie für ihr Comeback. Ihr Ziel war Olympia. „Den Traum musste ich begraben. Das Topniveau hätte ich nicht mehr rechtzeitig erreicht“, bedauert sie. Nun will die Kommissarin bei der Bundespolizei werden.
Und vielleicht schießt sie bald an der Seite von Anke Matthes vom Pistolenschützenverein Neustadt. „Wir haben uns dazu unterhalten“, bestätigt die Landesmeisterin, die bei der 23. Sportlerwahl, die erneut mit Leserstimmen und einem Jury-Votum entschieden wurde, Rang fünf belegte. „Über Bronze hätte ich mich aber auch gefreut“, so die 48-Jährige.
Fünfte und stolz darauf waren auch die Landesliga-Aufsteigerinnen vom Heidenauer SV. Der Vorsprung der Fußballfrauen auf den sechstplatzierten Masters-Vierer vom Pirnaer Ruderverein betrug umgerechnet nur eine einzige Stimme.
Eine der HSV-Frauen durfte sich noch über einen besonderen Preis freuen. Die 34-jährige Mittelfeldspielerin Anne Schambach gewann den Hauptpreis bei der Tombola, einen großen Fernseher. „Den verstauen wir jetzt im Bus“, sagt die Pirnaerin. Und dann war die Gala auch schon vorbei.