Merken

Sporthalle entsteht auf Grünfläche

Die alte Sporthalle in Döbeln Nord hat ausgedient. Aber erst in fünf Jahren.

Teilen
Folgen
NEU!
© Frank Korn

Von Jens Hoyer

Döbeln. Es ist eine der großen Investitionen, die die Stadt plant: Das Schulzentrum in Döbeln Nord soll eine neue Sporthalle bekommen. Als Bauplatz ist die Grünanlage zwischen der Oberschule und dem Gelände der Kita Tausendfüßler vorgesehen, sagte Baudezernent Thomas Hanns. In seiner kommenden Sitzung soll der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss zum Bau der bis zu 3,5 Millionen Euro teuren Halle fassen. Wenn alles nach Plan läuft, könnte sie in reichlich fünf Jahren in Betrieb genommen werden.

Die sanierungsbedürftige Halle aus den 1980er-Jahren ist zu klein für Grund- und Oberschule. Ein Teil des Unterrichts muss in die Sporthalle Burgstraße verlagert werden. Und noch ein anderes Problem ist zu lösen. Die Sporthalle an der Staupitzstraße ist in einem dermaßen schlechten Zustand, dass die Stadt sie als Sportstätte stilllegen wird, wenn es in Döbeln Nord eine neue Sporthalle gibt. Derzeit trainieren die Judokas des Döbelner SC an der Staupitzstraße – eine Abteilung mit rund 100 Leuten, so Michael Thürer vom Sportamt der Stadt. Dazu kommen 50 Karate-Sportler und die Volleyballer.

Sie alle sollen in Döbeln Nord unterkommen. Für die Judokas wird ein Mehrfunktionsraum von mehr als 300  Quadratmetern Fläche eingerichtet. Die Halle selbst mit einer Abmessung von 44 mal 22 Metern ist für Handball, Fußball und Floorball geeignet. Für den Sportunterricht lässt sich die rund 800 Quadratmeter große Fläche in der Mitte teilen. Zuschauerränge seien bei dieser Halle nicht vorgesehen, sagte Thürer. Für die Sportarten mit viel Publikum gebe es die Stadtsporthalle. Aber Wettkämpfe im Kinder- und Jugendbereich könnten an den Wochenenden in Döbeln Nord stattfinden, so Thürer. Auch der Schulsport der Lernförderschule erfolgt derzeit in der Sporthalle Staupitzstraße. Wie es in fünf Jahren damit weitergeht, ist noch zu klären, sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU).

Zeit wird knapp

Der Hauptausschuss hatte sich am Donnerstag mit der neuen Sporthalle beschäftigt, der Stadtrat soll am 5. November den langwierigen Prozess in Gang setzen. Langwierig deshalb, weil schon für die Vergabe der Planungen relativ hohe bürokratische Hürden zu nehmen sind. Wegen der Höhe der Planungskosten ist ein Verfahren nach der sogenannten Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) nötig, eine Art Wettbewerb, an dem sich Planungsbüros beteiligen können. Das Verfahren will die Verwaltung nicht selbst führen, sondern damit wiederum ein darauf spezialisiertes Büro beauftragen, sagte Hanns.

Die Zeit wird sehr knapp. Erst wenn der Ideenwettbewerb nach etwa einem halben Jahr abgeschlossen ist, können die Fördermittel für den Hallenbau beim Land beantragt werden. Bis September kommenden Jahres müssen die Anträge fürs Folgejahr abgegeben werden. Die Stadt will das trotzdem versuchen. „Die Zeitplanung ist sportlich“, gab Hanns zu. Nach seinen Vorstellungen könnte die Halle Ende 2019 oder Anfang 2020 fertig sein.

Weil die alte Halle bis dahin noch gebraucht wird, muss die neue an einem anderen Standort errichtet werden. Danach ist der Abriss der alten geplant. Eine Sanierung würde angesichts des Zustandes sehr teuer werden. Möglicherweise findet sich ein Nachnutzer, der die Halle übernimmt. Man sei mit Interessenten im Gespräch, so Michael Thürer.