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Sportcasino-Pächter gibt auf – vorerst

Die letzte Gaststätte in Dorfhain ist wieder dicht und öffnet nur noch für den Sportverein. Alle setzen auf den Sommer.

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© E. Kamprath

Von Franz Werfel

Dorfhain. Groß war die Freude in Dorfhain und Umgebung, als sich im Frühjahr ein Team fand, das das Dorfhainer Sportcasino wieder betreiben wollte. Neben dem Vereinsheim lockt dabei vor allem der Betrieb im Erlebnisbad. Doch nach einer Saison ist vorerst Schluss. Eine Woche nach dem letzten Badetag im September hat Falk Prüfer zum vorerst letzten Mal das Sportcasino abgeschlossen.

„Ich bedauere das sehr, die Gastronomie im Casino lief gerade richtig gut an“, sagt Falk Prüfer. Er hatte das Sportcasino und die Bad-Gastronomie im Frühjahr zusammen mit seiner Frau Peggy und einem Partner, Daniel Schröder, übernommen. „Klar ist: Wir hatten keine gute Badesaison“, so Prüfer. Das Wetter war oft unbeständig. In diesem Jahr kamen deutlich weniger Badegäste nach Dorfhain als noch im Jahr 2015. Das haben auch die Unternehmer gemerkt: Sie haben ihre angestrebten Umsätze nicht erreicht. „Unterm Strich muss ich aber sagen, dass wir fürs erste Jahr trotzdem ganz zufrieden waren“, sagt Falk Prüfer.

Positiv überrascht war er vor allem, wie gut die Dorfhainer und auswärtige Gäste das Bistroangebot im Sportcasino angenommen haben. Dieses ist räumlich und von den Abläufen her vom gastronomischen Angebot im Bad getrennt. Das Sportcasino kann länger als das Bad offen bleiben, weil es vom Badbetrieb unabhängig ist. Außerdem kann man die letzte Gaststätte, die das kleine Dorfhain derzeit hat, auch im Winter betreiben. „Unser Partner hat aber gemerkt, dass die Gastronomie doch nichts für ihn ist“, erzählt Falk Prüfer. Daniel Schröder wollte noch Ende August zurück in seinen vorherigen Beruf und wieder als Kranführer arbeiten.

Nun ist der Dorfhainer SV wieder gefragt und springt ein. Er pachtet das Gebäude zusammen mit dem Areal von der Gemeindeverwaltung. Bei Heimspielen, Turnieren oder besonderen Anlässen helfen Vereinsmitglieder oder der Vorsitzende Hubert Wöbke aus. Gern würde man das Sportcasino weiterverpachten, heißt es vom Verein. Doch weil vorerst kein neuer Pächter in Sicht ist, steht der Vereinsvorsitzende Hubert Wöbke wieder selbst oft hinter dem Tresen. „Es muss ja irgendwie weitergehen“, sagt er. „Das Sportcasino ist für uns als Verein ein wichtiger Anlaufpunkt.“

Das findet auch Falk Prüfer. „Wenigstens den Betrieb für den Verein muss man aufrechterhalten. Denn wenn die Vereinskneipe ganz dichtmacht, schadet das dem Vereinsleben sehr.“ Er selbst kann das in der Wintersaison nicht leisten. Denn im Hauptberuf vertreiben Falk Prüfer und seine Frau Kuscheltiere auf Märkten. Da ist die Adventszeit natürlich Hochsaison.

„Wir könnten uns aber vorstellen, im nächsten Sommer das gastronomische Angebot im Erlebnisbad wieder zu stemmen“, sagt Falk Prüfer. Seine Frau und er wollen sich auf jeden Fall beim SV Dorfhain bewerben und, wenn es klappt, sogar Mitarbeiter einstellen. Nur für die nebenan gelegene Sportcasino-Gaststätte wird die Zeit nicht reichen, das weiß Falk Prüfer schon heute. „Die rund 120 Tage, die das Bad geöffnet hat, würden wir hinbekommen“, sagt Falk Prüfer. Wie genau man sich dann mit einem möglichen weiteren Pächter rein teilt, das müsse man sehen. „Mehrere Varianten sind denkbar“, sagt Prüfer. Falls er den Zuschlag wieder bekommt, wird er sich dazu mit dem Verein abstimmen.