Merken

Spielend zur Preuskermedaille gekommen

Die Förderer der Spielbühne wurden mit der städtischen Auszeichnung geehrt. Groß war die Überraschung beim Verein.

Teilen
Folgen
NEU!
© Kristin Richter

Großenhain. Sie stehen auf der Bühne immer im Rampenlicht – aber mit dieser Auszeichnung hatten die Mitglieder des Fördervereins Spielbühne nicht gerechnet. Groß war ihre Überraschung, als die Mimen zum Tag des Ehrenamtes im Schloss mit der Kleinen Preuskermedaille ausgezeichnet wurden.

Armin Stegner (r). und Pierre Bunzel
Armin Stegner (r). und Pierre Bunzel © Kristin Richter

1992 von sieben ehemaligen Theatermitgliedern und Eltern gegründet, hat der Verein es sich zur Aufgabe gemacht, die Arbeit des Amateurtheaters Spielbühne personell, ideell und finanziell zu unterstützen. Sich zu verkleiden und in fremde Rollen zu schlüpfen, das ist für die Spielbühne eine wichtige Kommunikation und ein Mittel, das Publikum zum Lachen oder Weinen, aber oft zum Nachdenken zu bringen. So unterstützen die Förderer eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung in einer Nachwuchs-, Kinder-, Jugend- und Erwachsenenspielgruppe. Winnie Rudolph leitet sogar seit Jahren eine Theatergruppe der Lebenshilfe mit geistig beeinträchtigten Mitspielern. Der Förderverein unterstützt die Probenarbeit und die Aufführungen der Spielgruppen und sichert sie ab. Er ist Organisator und Mitveranstalter zahlreicher Veranstaltungen der Spielbühne und des soziokulturellen Zentrums Alberttreff.

Den Gemeinschaftssinn stärken

Dazu gehören die Theatertage, die alljährlich im Frühjahr stattfinden. Hier werden Kontakte zu Amateurtheatergruppen in ganz Sachsen gepflegt. Der Förderverein unter Leitung von Uwe Naumann ist außerdem Mitveranstalter der Kulturnacht, die aller zwei Jahre stattfindet. Da öffnen große und kleine, traditionelle und außergewöhnliche Spielstätten ihre Türen und bieten einen Abend lang Theater, Musik und Kleinkunst an. Der Verein organisiert zudem schon viele Jahre Aufführungen zum Internationalen Frauentag.

„Für Großenhain ist der Förderverein ein unverzichtbarer Partner für kommunaler Projekte“, lobt Stadtsprecherin Diana Schulze. So trug er mit der Ausrichtung eines Theatertreffens am Eröffnungswochenende der Landesgartenschau 2002 zu deren Kulturprogramm bei. Er unterstützte 2016 das Graffitiprojekt am Cottbuser Bahnhof bei der Schülerbegegnung Sachsen-Baden-Württemberg. Außerdem beteiligen sich die Spieler regelmäßig an der „Langen Nacht der Kultur“ in Öhringen und pflegen damit die Städtepartnerschaft.

Die Ausgezeichneten sind ein Beispiel für bürgerschaftliches und gemeinnütziges Engagement, hieß es in der Begründung zur Auszeichnung. Der Verein trägt damit zur Bereicherung des kulturellen Lebens entscheidend bei. „Der Stadtrat hat eine hervorragende Wahl getroffen“, findet Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach. Die Laudatio hielt Karl Uwe Baum aus Radebeul, ehemaliger Vorsitzender des Landesverbandes Amateurtheater Sachsen e.V., in dem auch die Spielbühne organisiert ist. Er meinte, dass auf zehn Ehrenamtler ein Hauptamtlicher kommen sollte. Bei Spielbühne und Alberttreff gelinge das.

Zum Tag des Ehrenamtes waren etwa 200 Gäste der Einladung ins Kulturschloss gefolgt. Vertreter von Sportvereinen, Stadt- und Ortschaftsräte, der Feuerwehr und stille Helfer waren darunter. Mißbach dankte allen ehrenamtlich Engagierten für ihre Zeit, Begeisterung und Einsatzfreude. „Es ist nicht selbstverständlich, ein Ehrenamt auszuüben“, so seine Einschätzung. Die öffentliche Anerkennung und das Bewusstsein, wie wichtig Freiwilligenarbeit ist, nehmen zwar zu, jedoch noch längst nicht in dem Maße wie es sein müsste.

Auch die Jungs Armin Stegner und Pierre Bunzel zeigten Einsatz bzw. Gemeinschaftssinn – und zwar beim Acht-Stunden-Schwimmen im Freibad. Der 12-Jährige schaffte 140 Bahnen, der 14-Jährige 224. Das waren jeweils mehrere Kilometer. Dafür bekamen beide eine Saisonkarte für das Naturerlebnisbad 2019.

(SZ/krü)