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Spielen, was das Zeuke hält

Im Pulsnitzer Ratskeller treffen sich Fans, um ihre Eisenbahn rollen zu lassen. Am Sonntag gibt es ein offenes Spielen für Jedermann.

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© Frank Sühnel

Von Frank Sühnel

Pulsnitz. Es ist ein kleines Jubiläum, denn nun schon zum elften Mal gibt es den Zeuke-Stammtisch im Pulsnitzer Ratskeller. Am kommenden Sonnabend treffen sich bis zu 50 vor allem schon ein wenig gesetztere Herren, um über ihre Spur-0-Lieblinge zu fachsimpeln und zu zeigen, was sie Neues haben aber hauptsächlich, um mit der Eisenbahn zu spielen. Da werden die Erwachsenen zu Kindern, da leuchten die Augen und Herzen. „Wir sind im Lauf der Jahre immer mehr geworden, sodass es nun schon Wartelisten gibt für die Teilnahme an den Stammtischen,“ erklärt Michael Voigt.

Der Sonntag, der 14. Januar, ist dann der Tag, an dem alle Interessierten zum Spielen kommen dürfen. Ab 10 Uhr bis gegen 15 Uhr steht die große Anlage, die Ratskellerwirt Micha Voigt in dreitägiger Arbeit aufgebaut hat, zum „Offenen Spielen“ zur Verfügung. Fünf Gleiskreise stehen bereit, auf denen die Eisenbahn-Fans Züge zum Rollen bringen dürfen – eigene oder aus dem Fundus des Ratskellerwirts.

„Alle, die Lust haben und über Modelle der Spur Null verfügen, ob das nun Zeuke ist oder Märklin, Bub und Kraus-Fandor sind zum Spielen herzlich eingeladen“, sagt der Wirt. Dabei sei es auch egal, ob es sich um Gleich- oder Wechselstromlokomotiven handele, beides sei möglich.

Zugleich bieten Michael Voigt und einige Zeuke-Stammtischmitglieder den Gästen an, mit reparaturbedürftigen Loks zu kommen. Denn es sind einige Experten da, die mit Rat und Tat zur Verfügung stehen und kleinere Reparaturen gleich vor Ort ausführen können. „Mancher hat eine alte Dampflokomotive oder E-Lok noch in der Schublade liegen und kann probieren, ob sie fährt oder nicht“, lädt Voigt ein. Vor allem ältere Menschen kennen diese Spur-0-Bahnen noch, denn deren Hochzeit waren die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg. „Es wird immer wieder Zeuke-Material angeboten, aber die Raritäten, die sind sehr selten geworden“, sagt der Ratskellerwirt. Denn in dem Maße, wie die unsanierten Dächer weniger werden, schrumpfen auch die Funde in vergessenen Kisten auf den Dachböden. Es gibt auch noch heute Hersteller von Spur-0-Bahnen, die aber hauptsächlich in Tschechien oder den USA sitzen. Egal ob alt oder neu, am Sonntag können alle Modelle fahren.