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Spezialmörtel für den Luthersockel

Das verwitterte Porphyrgestein muss aufgearbeitet werden. Aber noch können die Steinmetze nicht loslegen.

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© Dietmar Thomas

Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Eigentlich wollten die Steinmetze der Döbelner Steinschmiede schon mit den Arbeiten am Sockel des Lutherdenkmals begonnen haben. „Aber es ist noch viel zu kalt“, sagt Geschäftsführer Carsten Wiede. Er schätzt, dass seine Mitarbeiter die Sanierung Mitte Mai in Angriff nehmen können. „Wenn nachts keine Minusgrade mehr herrschen“, so Wiede. Auch tagsüber sollte das Thermometer nicht all zu niedrige Plusgrade zeigen. Denn der Sockel selbst muss mindestens fünf Grad warm sein, damit das Material, mit dem er instand gesetzt wird, auch haftet.

Der Rochlitzer Porphyr, aus dem der Sockel besteht, ist unterschiedlich stark geschädigt. Die Seite, die der Kleinen Kirchgasse zugewandt ist, ist regelrecht durchlöchert. An anderen Stellen sind kleine Teile abgeplatzt oder Fugen entstanden. All das lässt sich mit einem speziellen Mörtel beheben.

Doch bevor der aufgebracht werden kann, muss der gesamte Sockel sandgestrahlt werden, um auch die kleinsten Schmutzpartikel zu entfernen. Anschließend werden die Flächen aufgeraut, damit der Spezialmörtel auch haftet. Er hat dieselbe rötliche Farbe wie der Porphyr.

Derzeit fast nicht mehr zu lesen, ist die einzige Inschrift des Sockels. Die Buchstaben des Namens Martin Luther sind als Vertiefung in den Sockel gearbeitet und haben teilweise eine blaugraue Farbe. „Das ist nur noch die Grundierung“, erklärt Carsten Wiede. Die Steinmetze werden die Buchstaben wieder aus dem Gestein herausarbeiten und vergolden – so wie sie früher einmal aussahen. Der Geschäftsführer rechnet mit einer Sanierungszeit von etwa zwei Wochen. „Mit Unterbrechungen“, sagt er. Denn das Material muss zwischendurch immer wieder austrocknen.

Die stark verwitterte Bronzefigur des Lutherdenkmals war Anfang des Monats von ihrem Sockel geholt worden. Sie wird in den kommenden sechs bis acht Wochen in der Firma Ostmann und Hempel in Wilsdruff aufgearbeitet. Bis zum Reformationstag am 31. Oktober soll sie wieder an ihrem Platz stehen.

Für die Restaurierungsarbeiten am Lutherdenkmal bekommt die Stadt Geld vom Bund aus dem Programm „Brücken in die Zukunft“. Bei Gesamtkosten von rund 11 000 Euro wird das Vorhaben mit 75 Prozent gefördert. Der Eigenanteil der Stadt beträgt 2 800 Euro.