Merken

Spendenlauf soll Todkranken helfen

320 Läufer drehten beim Spenden-Marathon ihre Runden. Die Initiative „Lebenszeit“ ist dem Bau eines Hospizes ein Stück nähergekommen.

Teilen
Folgen
NEU!
© André Braun

Von Helene Krause

Leisnig. Runde um Runde drehen die Läufer und Läuferinnen im Leisniger Stadion „An der Linde“ beim 4. Spendenmarathon. Nach jeder lassen sie sich einen Stempel geben. Initiatoren des Laufes sind Karin Finger und vom Gesundheitsstudio „Solemed“ Jule Klein. Die Spenden des Marathons sollen dem Verein „Lebenszeit“ zugute kommen, der sich für schwerstkranke und sterbende Menschen einsetzt und deren überlasteten Angehörigen hilft. Außerdem sollen Todkranke in ihren letzten Stunden intensiv und liebevoll im häuslichen Umfeld betreut werden. Das geht nur mit einem flexiblen Hospiz. Außerdem möchte der Verein auch ein stationäres Hospiz in Leisnig bauen. Mit jeder Runde, die die Teilnehmer des Marathons absolvieren, wird der Betrag von fünfzig Cent von Sponsoren als Spende an die Initiative „Lebenszeit“ abgeführt. Die Leiterin der Peter-Apian-Schule Kristin Dorias-Thomas weiß, wie schwer so ein Projekt ist. „Es kommt auf jeden Cent an“, sagt sie. 75 Schüler der Schule im Alter von acht bis 12 Jahren nehmen an der Veranstaltung teil. Einer ihrer Schüler durfte wegen einer Geburtstagsfeier nicht bei dem Marathon mitmachen. Er sei mit Tränen in den Augen zu ihr gekommen und habe zwei Euro als Spende auf den Tisch gelegt. Beim Marathon drehten diesmal 320 Läufer 2876 Runden. Der Lauf brachte 4661 Euro für den Verein „Lebenszeit“ ein.

Zum dritten Mal bei dem Spendenmarathon dabei ist Thomas Börner aus Leisnig. In seinem Beruf als Mitarbeiter eines Pflegedienstes hat er mit Schwerkranken und Sterbenden zu tun. Zehn Runden hat er schon absolviert. „Ich will noch zehn oder zwanzig weitere laufen“, sagt er. Auch seine Kinder Vanessa und Vincent sowie seine Frau Andrea laufen mit.

Zum zweiten Mal beim Spendenmarathon dabei ist Helene Rasser aus Leisnig. Sie ist die Schulsprecherin der Peter-Apian-Schule. „Ich finde es wichtig, ein Hospiz in einer Kleinstadt zu haben“, sagt sie. Sandra Primer aus Leisnig gehört zum Team VR-Bank Mittelsachsen. „Wir sind mit 15 Teilnehmer dabei“ sagt sie. „Wir unterstützen regionale Vereine für einen guten Zweck.“

Musikalisch unterstützt wird der Marathon von Uwe und Axel Beer von der Leisnig Disco. Die beiden Leisniger spielen für die Teilnehmer, die mindestens fünf Runden gelaufen sind, deren Wunschtitel.

In der Döbelner Region gibt es keine ambulante Hospizversorgung. Deshalb gründete sich der Verein „Lebenszeit.“ Er will im Raum Nordmittelsachsen tätig sein und in Leisnig ein Hospiz errichten. Mathias Kretschmer ist Gesundheits- und Krankenpfleger und der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. In seinem Beruf hat er viel mit schwerstkranken und sterbenden Menschen zu tun. „Es lag nahe, sich für die Menschen, die nur noch eine begrenzte Lebenszeit haben, etwas zu tun“, sagt er. Er freut sich, dass am 10. Mai 2017 endlich der Spatenstich für das Hospiz erfolgt. „Wir wollen Menschen über die Palliativ- und die Hospizarbeit beratend unterstützen“, sagt er. Deswegen soll nicht nur das Hospiz gebaut, sondern auch noch eine ambulante Hospizversorgung eingerichtet werden.