Von Gunnar Klehm
Bad Schandau/Turnow. Das Klettern im Elbsandsteingebirge kommt demnächst ganz groß raus. In Turnow im Böhmischen Paradies wird extra ein Museum errichtet. Seit August vergangenen Jahres wird daran gebaut. Ein Kooperationspartner für das Projekt „Für die Bergsteiger gibt es keine Grenzen“ ist die Stadt Bad Schandau. Hier soll die bestehende Sammlung erweitert und als Wanderausstellung konzipiert werden. Gegenwärtig befinde man sich in der Regie-Phase, wie es heißt. Es geht also um die inhaltliche Gestaltung. Unter dem Strich erhofft sich die Region mit dem Museum und der Kooperation neue Impulse für den Tourismus.
Ein erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist jetzt in Bad Schandau zu sehen. Im Stadtmuseum wird am Freitag, dem 20. April, um 16 Uhr, eine Ausstellung eröffnet, die spektakuläre Fotos vom Klettern an wenigen Fingern hängend oder in extrem schwierigen Passagen zeigt. Dabei sollte die jeweils andere Sichtweise eine Rolle spielen. So wurden deutsche Kletterer in Böhmen und Tschechische in Sachsen fotografiert. Jede Fotografie hat eine ganz eigene Bildsprache. Häufig steht die Leidenschaft des Kletterns im Vordergrund. Es sind aber auch liebenswürdige Randerscheinungen, die beim Betrachten zum Nachdenken anregen, wie etwa ein Hund, der in einer Boofe schlafende Bergsteiger bewacht. Selten gesehen ist auch ein glühender Sicherungsring, der direkt aus dem Schmiedefeuer kommt.
Es werden Arbeiten aus dem Fundus von elf Fotografen gezeigt. Von deutscher Seite sind Helmut Schulze, Falk Zedler, Robert Hahn und Peter Kohbach vertreten, die vielen in der Kletterszene ein Begriff sind. Auch ein paar historische Schwarz-Weiß-Fotos wurden in die Schau integriert.
Natürlich finden sich bekannte Felsformationen im Elbtal auf den Fotos, aber auch hierzulande weniger bekannte wie etwa die Vergessene Nadel oder die Drachenscheibe in der Böhmischen Schweiz. Bis Ende August ist die Ausstellung in Bad Schandau zu sehen.
Museum Badallee 11, geöffnet Di. bis So. 14 bis 17 Uhr; ab Mai zusätzlich Sonnabend u. Sonntag ab 10 Uhr