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Sparkasse treibt die Digitalisierung voran

Trotzdem hält das regionale Geldinstitut am Filialnetz fest. Auf zwei Ergebnisse von 2017 ist man besonders stolz.

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© picture alliance / Oliver Berg/d

Von Domokos Szabó

Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Die anhaltend positive wirtschaftliche Stimmung in Dresden und Umgebung beflügelt die Bilanz der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Bereits vor der Jahrespressekonferenz teilte die Regionalbank mit, dass der Kreditbestand erstmals in der Geschichte des Hauses die Sechs-Milliarden-Euro-Marke überschritten hat. Seit Anfang 2017 wuchsen die Kundenkredite um 550 Millionen Euro und erreichten Ende November 6,3 Milliarden Euro. Getragen wurde das Plus von der heimischen Wirtschaft ebenso wie von Privatpersonen.

Zum Jahresende rechnet die Sparkasse mit einer Bilanzsumme von rund 11,5 Milliarden Euro. „Wir gehören damit zu den Top Ten in Deutschland“, sagt Vorstandschef Joachim Hoof. Zum Vergleich: Die Sparkasse Leipzig konnte Ende 2016 auf eine Bilanzsumme von 8,5 Milliarden Euro verweisen, der Anteil des Kreditbestandes war zudem deutlich niedriger. Eine aktuelle Zahl aus Leipzig liegt noch nicht vor.

Allein im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat die Regionalbank 2017 gut 350 Millionen Euro neue Kredite ausgegeben, wovon gut zwei Drittel auf Unternehmensfinanzierungen entfielen. Trotz der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank sei es damit der Sparkasse gelungen, „uns mit Bravour am Markt zu behaupten, uns weiter zu modernisieren und gleichzeitig unser bestehendes Filialnetz weiter zu erhalten“, wie Joachim Hoof sagt. In den Städten Dresden und Hoyerswerda, im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie in der Region Radeberg/Kamenz unterhält das Geldinstitut 100 Filialen. „Die Nähe zu unseren Kunden ist unsere DNA, sie ist Bestandteil unseres Geschäftsmodells“, betont der Spakassen-Chef.

Nach Unternehmensangaben ist auch 2018 nicht geplant, an dieser Dichte zu rütteln. Dasselbe gelte auch für die internen Strukturen, die erst 2015/16 gestrafft worden sind. „Für 2018 ist da nichts in Planung“, bekräftigt Unternehmenssprecher Andreas Rieger.

Stolz ist man bei der Sparkasse nicht nur auf die guten Zahlen. 2017 sei es ebenfalls geglückt, digitale Angebote des Hauses weiter auszubauen. Damit wird auf das sich ändernde Kundenverhalten reagiert. Hier hat die Sparkasse bereits online Land gewonnen:

Online-Banking – wurde 2016 die Internetfiliale 24 Millionenmal von Kunden besucht, war das im vergangenen Jahr an die 27 Millionenmal der Fall. Allein aus dem dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gab es acht Millionen Zugriffe. Beliebt ist auch der papierlose Kontoauszug, der in digitaler Form zehn Jahre aufbewahrt wird. 170 000 Kunden nutzen dieses Angebot, allein 53 000 aus dem Landkreis.

Die Kredit-App – an Kleinkredite kommen Sparkassenkunden mit dem Smartphone. „Mein Kredit“ heißt die entsprechende App, über die 2017 rund 100 000 Euro ausgereicht worden sind.

Die schnelle Überweisung – mit der Funktion Kwitt der Sparkassen-App können Nutzer einfach Geld überweisen oder anfordern. Dafür brauchen sie nur die Telefonnummer des Empfängers. Dieses Angebot erfreue sich großer Beliebtheit, heißt es.

Bezahlen per Smartphone – Blue Code stammt aus Österreich und wird in Deutschland unter anderem von Sparkassen genutzt, um bargeldloses Bezahlen zu managen. 150 000 Einkäufe wurden von den Kunden 2017 mit Blue Code bezahlt. Hier hat die Sparkasse noch viel Potenzial: Akzeptiert wird Blue Code vorerst nur in Konsum-Märkten.

Geld zurück nach dem Einkaufen – mehr Partner als bei Blue Code gibt es bereits beim Cashback-Programm der Sparkasse. Bei 300 regionalen Händlern und Dienstleistern bekommen die Kunden Rückzahlungen auf ihre Einkäufe. In den vergangenen anderthalb Jahren ging es immerhin um 250 000 Euro.

Auch wenn die Digitalisierung weiter vorangetrieben wird, will die Sparkasse ihre traditionellen Stärken nicht vernachlässigen. Joachim Hoof sagt: „Das persönliche Beratungsangebot soll nach aktuellen Plänen daher zukünftig sogar noch weiter ausgebaut werden.“