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Spannend bis zum letzten Schuss

Am Pfingstschießen beteiligen sich Sportler von befreundeten Vereinen. Schützenkönig ist aber der Harthaer Christian Martin.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Hartha. Auf dem Schützenplatz sind immer wieder Schüsse zu hören. Nach und nach fallen Teile des hölzernen Adlers, der hoch oben an einer Halterung befestigt ist, herab. Der Schützenverein Hartha hat zum traditionellen Pfingstschießen eingeladen.

Gekommen sind nicht nur die Harthaer Schützen. „Auch befreundete Schützenvereine sind mit dabei“, sagt Peter Pflücke. Er ist der erste Schützenmeister des Harthaer Vereins. Zum Pfingstschießen gekommen sind der Tellschützenverein Mochau, die Privilegierte Bürgerschützengesellschaft Leisnig, der Schützenverein von Niederstriegis und die Privilegierte Bogen- und Scheibenschützengesellschaft 1498 zu Geringswalde.

Den Harthaer Verein gibt es mit Unterbrechung seit 1434. Nach der Wende gründete er sich neu. Das Pfingstschießen findet seit etwa 19 Jahren statt. Die Harthaer Schützen kamen auf die Idee, zusätzlich zum Schützenfest noch ein Pfingstschießen zu veranstalten. Das gab es schon 1434 zu den Anfangszeiten des Vereins.

Bei dem Wettbewerb wird von einem hölzernen Adler zuerst der Reichsapfel weggeschossen. Danach kommt das Zepter an die Reihe, dann die Krone, der rechte und der linke Flügel und der Schwanz. Für jeden abgeschossenen Teil gibt es einen Pfänderorden. Wer am Ende den letzten Teil des Adlerrumpfes abschießt, ist Schützenkönig. Er erhält den Orden des Pfingstschützenkönigs des Jahres.

In diesem Jahr ging diese Auszeichnung an Christian Martin aus Hartha. Er holt am Ende den Adlerkörper herunter. Es ist das erste Mal, dass der 30-Jähriger bei einem Wettbewerb der Schützen siegt. Erst seit zwei Jahren ist er im Harthaer Schützenverein. Das Turnier war bis zum Ende spannend. Der Adlerrumpf wollte und wollte nicht herunterfallen. Bei jedem Schuss segelten nur Holzspäne oder kleine Teile herab. „Heute wurden etwa 485 Schuss verbraucht“, sagt Peter Pflücke am Ende des Schießens.

Begonnen hat der Wettbewerb am frühen Nachmittag. Das Ende ist offen, denn nach dem Schießen gibt es für alle Schützen und die Gäste ein geselliges Beisammensein.

Obwohl sie nicht im Schützenverein sind, kommen Ursula und Armin Rüger sowie Günter Knoblich aus Hartha fast immer zum Fest. Die Rentner wollen in Gesellschaft sein, Freunde finden und Bier trinken. „In Hartha ist wenig los“, sagt Armin Rüger. „Da ist die Veranstaltung für uns ein Muss.“

Der Mann von Andrea Martin ist im Schützenverein Hartha. „Ich bin immer mit dabei“, sagt sie. „Ich helfe gern mit. So backe ich mit anderen Kuchen für die Veranstaltung. Da helfen die Frauen aus, egal, ob sie im Verein sind oder nicht.“ Wie sie findet, wird die Veranstaltung von den Bürgern gut angenommen. „Manche Rentner sind regelmäßig da“, sagt sie. „Das freut uns, dass sie immer wieder kommen“.

Zum Schützenfest im Herbst betreut sie immer den Kuchenstand. Helmut und Edith Klieme aus Hartha sind ebenfalls fast jedes Mal bei den Veranstaltungen mit dabei. Beide lieben das gesellige Beisammensein. Deshalb und weil er hier Freunde treffen kann, ist Christian Eggenbrecht aus Angermünde beim Pfingstschießen. Seine Freundin wohnt in Geringswalde. Weil sie arbeiten muss und er nicht alleine in der Wohnung sein wollte, ist er zusammen mit den Geringswalder Schützen nach Hartha gekommen. Elias Olaf gehört zum Geringswalder Schützenverein. „Wir sind mit den Harthaer Schützen seit vielen Jahren befreundet“, sagt er.