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Sowag setzt auf neue Leitungen

Der Wasserversorger treibt die Netz-Modernisierung in Löbau-Zittau voran. Der milde Sommer bremst den Verbrauch – und die Schäden.

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© Rafael Sampedro

Von Gabriel Wandt

Löbau-Zittau. Die bisherige Bilanz des Wasserversorgers Sowag kann sich wieder sehen lassen: 2,6 Millionen Kubikmeter Trinkwasser hat das Unternehmen zwischen Januar und Ende September produziert. Das ist rund drei Prozent unter dem Vergleichswert von 2015, liegt aber eindeutig an dem längst nicht so heißen Sommer, den es dieses Jahr gab, erläuterte Sowag-Prokuristin Andrea Patzsch auf der herbstlichen Verbandsversammlung der Orte zwischen Oppach und Oybin, um deren Trink- und Abwasser sich die Sowag kümmert. Der Mai und der August 2016 seien die Monate gewesen, in denen am meisten Trinkwasser verbraucht wurde – rund 10000 Kubikmeter täglich – und das deckt sich auch mit den wärmsten Wochen, die das Jahr diesmal zu bieten hate.

Weil der Sommer weniger heiß war und die Erde dadurch weniger trocken, liegt auch die Zahl der bislang aufgetretenen Rohrschäden mit 183 unter dem Wert von 2015. Leitungen bersten unter anderem dann, wenn entweder Hitze oder Kälte die Böden unter Druck setzen. Die Bewegungen, die dann entstehen, können vor allem alte Leitungen oft nicht mehr abfangen. Allein 88 dieser Schäden registrierte die Sowag zwischen Juli und September. Daher arbeitet der Wasserversorger weiter kontinuierlich daran, die Rohre auf den neuesten Stand zu bringen. Rund zehn Kilometer pro Jahr stehen im Plan. In Eibau auf der Neugersdorfer Straße waren diese Erneuerungen besonders aufwendig, weil die Leitungen dort mehrfach den Bahndamm durchqueren. Nach Bauarbeiten im Bereich Kemnitz und Rosenbach wiederum werden auch diese Bereiche nun mit Sowag-eigenem Wasser versorgt, muss nichts mehr hinzugekauft werden. Vier größere Rohrbrüche, bei denen einigen Kunden auch mal das Wasser abgestellt werden musste, gab es dieses Jahr. In Strahwalde, Kemnitz und Rosenbach mussten danach die Leitungen gespült werden, um die nötige Wasserqualität wieder sicherzustellen.

Wirtschaftlich steht die Sowag solide da, verfügt über ein kleines Jahresplus, das in den kommenden Jahren wieder steigen soll. Erstmals seit Längerem ist nun aber wieder ein neuer Kredit nötig. Die Investition ins neue Wasserwerk Ebersbach an der Klunst erfordert das, erläuterte die kaufmännische Geschäftsführerin Heike Neumann. Drei Millionen Euro will das Unternehmen dafür 2017 aufnehmen, für einen Großteil dieser Summe bürgen die beteiligten Gemeinden. Die Erneuerung des Wasserwerks hat inzwischen begonnen. Das alte Gebäude wird derzeit abgerissen, erste kleinere Anlagenteile sind schon erneuert, nächstes Jahr soll der Neubau beginnen. Ohne Kredit könnten die weiteren planmäßigen Investitionen nicht laufen, so Frau Neumann. Dazu gehört die weitere Modernisierung des Rohrnetzes, die die Sowag den sowieso geplanten Straßenbauarbeiten in den jeweiligen Orten anpasst.

An den Gebühren ist mit der jüngsten Verbandsversammlung ebenfalls etwas verändert worden, allerdings nur im kleinen Rahmen. Der Grundpreis fürs Trinkwasser war bereits zum Jahresbeginn 2016 für die meisten Sowag-Kunden um 16,70 Euro angehoben worden – erstmals nach 13 Jahren. Diese Gebührenordnung gilt nun für fünf Jahre. Leicht angehoben wurden jetzt die Gebühren die anfallen, wenn Hauswasserzähler etwa nach Frostschäden gewechselt werden müssen, oder wenn in einem Gebäude Zusatzzähler eingebaut sind. Der Grund ist einfach: Das Material ist teurer. Der turnusmäßige Zählerwechsel bleibt für die Kunden kostenfrei.