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Southwall entlässt Mitarbeiter

Die US-amerikanische Muttergesellschaft des Folienherstellers will aber am Standort in Großröhrsdorf festhalten.

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© Wolfgang Wittchen

Großröhrsdorf. Das Großröhrsdorfer Hightech-Unternehmen Southwall Europe entlässt einen Teil seiner Mitarbeiter. Mit dieser bitteren Nachricht überraschte Bürgermeisterin Kerstin Ternes Donnerstagabend den Stadtrat. Das Unternehmen bestätigte den Schritt am Freitag gegenüber der SZ. Etwa ein Viertel der 91 Mitarbeiter habe die Kündigung erhalten, so Verwaltungsmitarbeiter Jens Mager. Der Markt habe sich für die Produkte ungünstig entwickelt und der Bedarf an den Spezialfolien aus Großröhrsdorf sei gesunken. So hätten sich insbesondere die Bedingungen auf dem asiatischen Markt verändert.

Da keine kurzfristige Erholung zu erwarten sei, habe die Firma Konsequenzen ziehen müssen: „Es ist uns nicht leicht gefallen, war aber unvermeidbar.“ Southwall wolle nun auch mit neuen Produkten reagieren und hofft, dass sich das Unternehmen mittelfristig wieder erholt. Der Standort Großröhrsdorf an sich sei nicht in Gefahr und werde auch nicht infrage gestellt. Es ging jetzt darum, die Firma zukunftsfähig zu erhalten.

Die Southwall Europe GmbH ist seit 2012 ein Tochterunternehmen der Eastman Chemical Company in Kingsport, im amerikanischen Bundesstaat Tennessee. Southwall Europe ist seit 1999 in Großröhrsdorf. Der Unternehmer Wolfgang Heinze, zeitweise auch Sachsens Arbeitgeberpräsident, holte das Unternehmen ins Rödertal. Später stampfte er auch die Sunfilm-Solarfabrik in der Nachbarschaft aus dem Boden und scheiterte mit dem Projekt. – Die Southwall Europe GmbH entwickelt und produziert Spezialfolien. Es handelt sich um Beschichtungen auf dünnen flexiblen Substraten, die elektromagnetische Strahlung absorbieren oder reflektieren. Einsatzgebiete sind unter anderem die Architektur und der Automobilsektor. Die Folien schützen zum Beispiel die Insassen von Kraftfahrzeugen vor intensiver Sonneneinstrahlung.(szo/ha)