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Sorbisches Poesiefest abgesagt

Beim Künstlerbund in Bautzen gab es Unstimmigkeiten wegen der Verträge. Dichter aus der Ukraine und Serbien mussten wieder ausgeladen werden.

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© Uwe Soeder

Von Silvia Stengel

Bautzen. Poesie in mehreren Sprachen, Musik und schöne Aufführungsorte wie der Bautzener Theatergarten oder die Alte Wasserkunst – das zeichnete vergangene Feste der sorbischen Poesie aus. Nach 38 Jahrgängen sollte das diesjährige am 22. Juli beginnen. Doch das Fest musste abgesagt werden, teilte Meto Benada, einer der bisherigen Organisatoren, am Donnerstag auf Anfrage der SZ mit.

Es gab zwar eine finanzielle Zusage der Stiftung für das sorbische Volk. Es hätten auch über 3 000 Euro von Sponsoren in Aussicht gestanden, sagt Benada, aber die Verantwortlichen seien sich mit dem neuen Vorsitzenden des Künstlerbundes nicht einig über die Verträge geworden. Der habe gewollt, dass sie die komplette Haftung für das Fest übernehmen. Das sei den ehrenamtlichen Organisatoren nicht möglich. Weil es in den letzten Wochen keine Einigung gab, mussten die Künstler ausgeladen werden, sagt Benada. Darunter waren Autoren aus Serbien und der Ukraine. Am Abend wollte der literarische Arbeitskreis zusammenkommen und beraten, ob das Fest 2018 nachgeholt werden kann.

An einer Fortführung ist auch der Künstlerbundsvorsitzende Jan Bilk interessiert. Er habe sich nicht mit Benedikt Dyrlich, Dichter und früherer Vorsitzender des Künstlerbundes, und Meto Benada über ihre Verträge für die Organisation einigen können, sagt er. Dabei sei es nicht um die Haftung für das Fest gegangen, die liege beim Vorstand des Künstlerbundes, der auch Veranstalter ist. Bilk hält selbst dieses Jahr noch ein Poesiefest für möglich.