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Sorbische Frauen-Elf erstmals bei Fußball-EM

Die Lausitzer Sorben sind im Fußballfieber. Für die Europeada 2016, die Europameisterschaft der nationalen Minderheiten, stellen sie gleich zwei Amateur-Mannschaften.

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Bautzen. Die Lausitzer Sorben sind im Fußballfieber. Für die Europeada 2016, die Europameisterschaft der nationalen Minderheiten, stellen sie gleich zwei Amateur-Mannschaften. „Neben der Männer-Elf wird in Südtirol erstmals unsere Frauenmannschaft dabei sein“, sagte der Vorsitzende des Vorbereitungsteams, Marko Kowar, am Mittwoch.

Erklärtes Ziel der Männer sei der Einzug ins Viertelfinale. Stärkster Gegner sind die Südtiroler. „Sie holten 2008 und 2012 die Pokale“, sagte National-Elf-Trainer Frank Rietschel. Die weiteren Gegner seines Teams sind die Kärtner Slowenen, die deutsche Minderheit in Dänemark und die Ungarn in der Slowakei. Zum Kader gehören 20 Amateure. Sie kommen aus sieben Vereinen.

Bei Frauen-Trainer Peter Böhmak ist die Auswahl etwas kleiner. „In unserer Region gibt es leider nur wenig Frauenfußball. Wir werden trotzdem mit einem starken Team auflaufen.“

Bei der Minderheiten-Fußball-EM im Juni werden insgesamt 24 Männer- und sechs Frauenteams aus 16 europäischen Ländern erwartet. „Bei diesem Turnier geht es nicht nur um den Sieg. Es soll zeigen, dass Minderheiten mehr als Folklore sind“, sagte Kowar. Organisiert wird die Europeada von der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) in Zusammenarbeit mit der für das jeweilige Turnier gastgebenden Minderheit. In diesem Jahr sind es neben den deutschsprachigen Südtirolern die Ladiner.

Die erste Minderheiten-Fußball-EM fand 2008 bei den Rätoromanen im Kanton Graubünden in der Schweiz statt. Veranstalter der zweiten Europeada-Auflage waren 2012 die Sorben in der Oberlausitz. (dpa)