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Sonnenhof öffnet wieder

Der Döbelner Unternehmer Thomas Partzsch hat den Komplex gekauft. Im September macht das Landhotel wieder auf.

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© Dietmar Thomas

Von Maria Fricke

Döbeln. Auf dem Sonnenhof im Roßweiner Ortsteil Ossig nahe der Autobahn 14 zieht wieder Leben ein. Der Döbelner Unternehmer Thomas Partzsch hat den über 4 000 Quadratmeter großen Komplex gekauft. Die Branche wechseln wird der Ingenieur aber nicht. Der Sonnenhof soll von einem externen Betreiber geführt werden.

In dieser Woche ist mit den Aufräumarbeiten auf dem Sonnenhof begonnen worden. Der Komplex war in den vergangenen Jahren zugewachsen.
In dieser Woche ist mit den Aufräumarbeiten auf dem Sonnenhof begonnen worden. Der Komplex war in den vergangenen Jahren zugewachsen. © André Braun
2003 schloss der Sonnenhof. Die Ausstattung ist noch da, auch in den Hotelzimmern. Die Gläser werden jedoch vor der Eröffnung ausgetauscht.
2003 schloss der Sonnenhof. Die Ausstattung ist noch da, auch in den Hotelzimmern. Die Gläser werden jedoch vor der Eröffnung ausgetauscht. © Archiv/André Braun

„In zwei bis drei Wochen werden die Verträge unterschrieben sein“, sagt Gaby Zemmrich vom gleichnamigen Immobilienservice aus Waldheim. Sie ist als Objektverwalterin zuständig für die Wiederbelebung des Areals sowie für die Übergabe an den neuen Betreiber. Wer zukünftig für das Landhotel Sonnenhof, so der neue Name, verantwortlich ist, will sie noch nicht verraten. Nur soviel: „Es ist ein engagierter Mann aus der Region.“ Er habe vor, alle Anlagen des Komplexes wieder zu betreiben: das Hotel, die Gaststätte, die Bowlingbahn und die Schießanlage. Genutzt werden solle die Immobilie in Zukunft sowohl von Touristen als auch von ansässigen Unternehmen wie zum Beispiel der Partzsch-Gruppe oder dem Klinikum Döbeln.

In der Einrichtung sollen unter anderem Schulungen oder Firmenfeiern stattfinden. Der neue Betreiber wolle das Landhotel auf eine breite Basis stellen, sagt Zemmrich. Auch Vereine sollen mit eingebunden werden, vor allem bei der Nutzung der Schießanlage. „Sie ist etwas Spezielles, ich kenne in der Form keine andere in der Region.“

Knapp fünf Monate bleiben den Handwerkern Zeit, um die Räume wieder instand zu setzen. Mitte bis Ende September soll das Landhotel eröffnen. Wie viel Geld investiert werden muss, um alles wieder herzurichten, steht noch nicht fest. Größere Schäden gebe es nicht. Denn, obwohl der Sonnenhof seit 2003 leer steht, seien die Gebäude und Anlagen noch in gutem Zustand, so Zemmrich. Teilweise müsse der Putz erneuert werden, zudem stehen Reinigungsarbeiten an. Bis zum Tag der Übergabe sei trotz Leerstand die Heizung gelaufen. Nur das Wasser sei abgestellt gewesen, so Zemmrich. „Bis zum Schluss ist auch der Wachschutz regelmäßig gelaufen“, fügt die Objektverwalterin hinzu. Bereits als der Sonnenhof noch im Besitz der Bankaktiengesellschaft (BAG) Hamm war, hat zweimal in der Woche ein Hausmeisterservice nach dem Rechten gesehen.

Der Sonnenhof ist Mitte der 90er Jahre aus einem Komplex aus alten Ställen und Scheunen entstanden. Betreiber der damaligen Weiterbildungsstätte war der Bildungsverein Interschool. Dieser meldete 2002 Insolvenz an. 2006 wurde die Immobilie an die BAG Hamm verkauft. In den folgenden Jahren gab es immer wieder Spekulationen über die weitere Nutzung des Komplexes. Unter anderem waren von einem Swingerclub sowie einem Hundehotel die Rede. 2012/2013 habe es nach Angaben der damals zuständigen Maklerfirmen drei Interessenten für das Objekt gegeben.

Thomas Partzsch spielt nach eigenen Angaben bereits seit mehreren Jahren mit dem Gedanken, den Sonnenhof zu kaufen. Gründe dafür gab es viele. „Ich habe unter anderem nach einem geeigneten Objekt für Schulungen und Präsentationen gesucht“, sagt er. Da er in unmittelbarer Nachbarschaft die Firma Partzsch Spezialdrähte hat, wollte er zudem einen passenden Betreiber für den Sonnenhof in der Nähe haben.

Mehrere Interessenten hätten sich gemeldet. Die Entscheidung sei bewusst auf einen Betreiber aus der Region gefallen. Zudem ist der Unternehmer bereits im Besitz eines Nachbargebäudes des Sonnenhofes, in dem früher Büros untergebracht waren. Das Haus ist in den vergangenen Monaten zu einer Unterkunft für 14 Personen umgebaut worden. Vorgesehen sind diese vor allem für Fachkräfte, so Thomas Partzsch.