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Sonderweg für sorbische Katholiken

Angesichts stetig schrumpfender Gemeinden legt das Bistum Dresden-Meißen seine Pfarreien zusammen. In der Oberlausitz gilt vorerst ein Bestandsschutz.

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© Archivfoto: Jürgen Lösel

Bautzen. Das Bistum Dresden-Meißen plant zunächst keine Einschnitte bei den Pfarreien im sorbischen Gebiet in der Oberlausitz. Die Strukturen dort bleiben bis 2025 unverändert. Mit Blick auf die besondere Situation der betroffenen Gemeinden soll es für die sechs sorbisch geprägten Pfarreien in Nebelschütz, Crostwitz, Ostro, Radibor, Ralbitz und Storcha sowie die Pfarrvikarie in Panschwitz-Kuckau einen durch Bischof Heinrich Timmerevers ermöglichten Sonderweg geben, heißt es aus dem Ordinariat.

Während die Pfarreien in den 33 anderen Bereichen des Bistums im Rahmen des „Pastoralen Erkundungsprozesses“ und angesichts stetig schrumpfender Gemeinden bis 2020 zu größeren Einheiten zusammengeschlossen werden, bleibt die Selbstständigkeit der sorbischen Pfarreien so vorläufig erhalten. Weil die ebenso stark sorbisch geprägte Pfarrei Wittichenau dem Bistum Görlitz angehört, ist diese von der Entscheidung allerdings nicht betroffen.

„Die besondere Prägung kirchlichen Lebens im sorbischen Raum stellt für unser ganzes Bistum einen Schatz gelebter Tradition und Frömmigkeit dar“, sagt Heinrich Timmerevers. Zugleich sieht der Bischof die sorbischen Gemeinden aber auch in der Pflicht. Er beauftragt die Katholiken in der Region, nach Lösungen zu suchen, wie Kirche in den sorbischen Gebieten künftig Glauben leben, pflegen und weitergeben kann. Die sorbischen Pfarreien, die ab sofort unter der Bezeichnung „Sorbischer Pastoraler Raum“ firmieren, seien aufgefordert, bis 2025 ein gemeinsames Pastoralkonzept zu entwickeln. Als Leiter des Sorbischen Pastoralen Raums hat Bischof Heinrich Timmerevers den Bautzener Dompfarrer Veit Scapan bestätigt. (SZ/sko)