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Sonderschicht nach dem Brand

Ein Feuer am Sonntag zwischen Bischofswerda und Weickersdorf sorgte bei Landwirt Dirk Hentschel aus Weickersdorf für Aufregung. Und zusätzliche Arbeit.

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© Rocci Klein

Von Hans Leonhardt und Ingolf Reinsch

Bischofswerda. Kleiner Funke – große Wirkung: Sonntagnachmittag brannten zwischen Bischofswerda und Weickersdorf zwei Hektar Feld – eine Fläche, die etwa so groß ist wie drei Fußballfelder. Glück im Unglück: Das von Landwirt Dirk Hentschel mit Triticale bestellte Feld war schon abgeerntet. Trotzdem muss der kleine Familienbetrieb Schaden verkraften. Mehrere große Strohrollen, die noch auf dem Feld lagen, verbrannten. Finanzieller Schaden: rund 100 Euro, sagte der Weickersdorfer Landwirt am Dienstag auf Anfrage.

Zum finanziellen Verlust kommt für den Betrieb Mehrarbeit. Um nach dem Löscheinsatz der freiwilligen Feuerwehren auszuschließen, dass Glutnester wieder aufflammen, mussten die Hentschels Sonntagnachmittag die betreffende Fläche umgrubbern. Arbeit für etwa eine Stunde. Gerade in der Erntezeit tut so etwas einem Agrarbetrieb weh.

Nicht das einzige Feuer

Warum das Feuer ausgebrochen ist, weiß keiner. Dirk Hentschel vermutet Selbstentzündung infolge des heißen Wetters. Das ließ nicht nur bei Bischofswerda ein Feld brennen. Am Montag brannte ein Feld bei Schmiedefeld. Zuvor war bereits im Stolpener Raum während der Arbeit eine Strohpresse in Brand geraten. Bei diesen Temperaturen nichts Besonderes, sagt Bischofswerdas Gemeindewehrleiter Hans-Jörg Mehnert. „Feldbrände hat es vor 20 Jahren schon gegeben. Und es wird sie auch in 20 Jahren noch geben.“ Die Mechanik der Erntemaschinen könne sich warmlaufen und einen Brand auslösen, sagt der Wehrleiter. Für das Feuer vom Sonntag bei Weickersdorf trifft das allerdings nicht zu. Bereits zwei Tage vor dem Brand war das Feld abgeerntet worden.

Der für die Landkreise Bautzen und Görlitz zuständigen Polizeidirektion wurden seit vergangenem Freitag zwei Feldbrände mitgeteilt. „In keinem der Fälle war ein strafbarer Hintergrund ersichtlich“, sagte am Dienstag Polizeisprecher Thomas Knaup auf Anfrage. Würde es den Anfangsverdacht einer Straftat geben, beispielsweise einer fahrlässigen oder vorsätzlichen Brandstiftung, würde die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufnehmen – was hier nicht der Fall ist.

Durchschnittliche Ernte

Landwirt Dirk Hentschel bewirtschaftet in seinem kleinen Betrieb insgesamt 195 Hektar Land. Die Ernte fiel in diesem Jahr durchschnittlich aus, sagt er. Geschuldet ist das vor allem der langen Trockenheit. Die Hentschels haben inzwischen alle ihre Getreidefelder abgeerntet. Die durch den Brand geschädigte Fläche wird keine Probleme bei der nächsten Aussaat machen, sagt Dirk Hentschel.