Merken

Soko Rex in Pirna

Die Diensthunde der Bundespolizei müssen fit sein – und dürfen sich auch von einem Schuss nicht ablenken lassen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Norbert Millauer

Von Mareike Huisinga

Pirna. Dexter guckt Herrchen Mirko Ullrich mit seinen braunen Augen aufmerksam an. Dann sagt Ullrich „Hopp“. Sofort springt der Hund über die Schrägwand. Jetzt ruft Herrchen „Platz“ und schon legt sich Dexter artig auf den Boden. Szenen wie bei der Fernsehserie Kommissar Rex waren am Mittwoch auf einem Feld nahe dem Geibeltbad angesagt. Die Bundespolizeidirektion Pirna veranstaltete die jährliche Einsatzüberprüfung von elf Diensthundeführern mit ihren Tieren. Mirko Ullrich von der Bundespolizeiinspektion Erfurt war einer davon. Er und sein Rüde Dexter bestanden mit Bravour.

Der belgische Schäferhund Garon muss beweisen, dass er sich nicht ablenken lässt.
Der belgische Schäferhund Garon muss beweisen, dass er sich nicht ablenken lässt. © Norbert Millauer
Der „flüchtende“ Polizeihauptmeister Steffen Schöne wird von Schäferhund Rieke gestellt. Er demonstriert bei der Diensthundeprüfung, dass ein trainierter Polizeihund auch „auf Mann“ geht, wenn er den Befehl dazu bekommt.
Der „flüchtende“ Polizeihauptmeister Steffen Schöne wird von Schäferhund Rieke gestellt. Er demonstriert bei der Diensthundeprüfung, dass ein trainierter Polizeihund auch „auf Mann“ geht, wenn er den Befehl dazu bekommt. © Norbert Millauer

Die Prüfung, die ungefähr anderthalb Stunden dauert, gliedert sich in drei Einheiten. Teil eins ist die Fährtenarbeit. Dabei muss der Hund beispielsweise zwei Winkel ablaufen und zwei Gegenstände finden, die zuvor auf der Strecke ausgelegt wurden. Ein Klacks für Dexter. Der zweite Punkt ist die Unterordnung. Die Hunde müssen eine Zeit lang auf Befehl liegenbleiben oder trotz Ablenkung durch Pistolenschüsse bei Fuß gehen. Die dritte Disziplin steht unter dem Thema Schutzdienst und beinhaltet Übungen, bei denen die Hunde Personen in einem Gebäude finden müssen.

Die Bundespolizei setzt zurzeit bundesweit rund 470 Diensthunde für unterschiedlichste Aufgaben ein. Die Tiere werden unter anderem für die Suche nach Menschen und Sprengstoff ausgebildet; oder als Schutzhund für Einsätze. Allein im Bereich Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen leisten über 80 Hundeführer einen wichtigen Dienst. Der Ankauf von Diensthunden erfolgt in der Regel im Alter von einem Jahr. Nach rund zwölf Monaten Training hat der Hund seine Einsatzfähigkeit erreicht. Am häufigsten ist der belgische Schäferhund bei der Bundespolizei vertreten, gefolgt vom Deutschen Schäferhund.

Auf die Frage, was der Vierbeiner dem Menschen und der Technik voraus hat, antwortet Mirko Ullrich ohne zu zögern: „Der Spürsinn des Hundes ist dem des Menschen weit überlegen.“ Wichtig bei der Erziehung sei Konsequenz, so Ullrich. „Man darf dem Tier nichts durchgehen lassen“, stellt der 43-Jährige fest. Loben steht an zweiter Stelle. „Das Tier muss merken, dass es gemocht wird und dass eine Zuneigung besteht“, erklärt Ullrich und krault Dexter hinter den Ohren. Klare Sache: Er und Dexter sind ein Team.

Was auch nicht weiter erstaunt. Denn Dexter kam als Welpe zu seinem Herrchen. „Wir haben ihn mit der Familie gemeinsam vom Züchter ausgesucht“, erklärt der Bundespolizist. Dexter wohnt im Haus der Familie Ullrich und ist den zwei kleinen Söhnen ein guter Spielkamerad sowie Beschützer. „Dexter gehört zu unserer Familie“, sagt Mirko Ullrich schlicht. Normalerweise gehen die Diensthunde der Bundespolizei im Alter von zehn Jahren „in Rente“. Für Mirko Ullrich ist jetzt schon klar: „Dexter wird auch nach seiner aktiven Einsatzzeit weiterhin bei uns in der Familie bleiben.“