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So wurde das Bad „Palma de Radeberg“

Rolf Schenke ist Palmen-Fan und spendiert dem Bad regelmäßig große Exemplare. Die sorgen im Sommer hier für Karibik-Flair. Und im Winter?

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Radeberg. Palmen, sagt er, sind immer ein bisschen wie Urlaub. Und kommt dann noch das verführerisch funkelnde Blau des Wassers im Radeberger Stadtbad dazu, „ist es tatsächlich so, als wäre man hier mal kurz in den Ferien“, schwärmt Rolf Schenke. Der Radeberger ist jedenfalls ein echter Palmenfan. Und er hat den grünen Palmendaumen, sagt jedenfalls Radebergs Badchef Frank Hantschmann. „Er hat immer einen Tipp, wenn es unseren Palmen mal nicht so gut geht“, verrät er. Zum Beispiel sollten die Blätter nicht abgeschnitten, sondern abgeschält werden, um die Palmen nicht zu beschädigen.

Das war die erste Palme, die ins Stadtbad kam.
Das war die erste Palme, die ins Stadtbad kam. © Jens Fritzsche

Aber „nur“ bei Tipps belässt es Rolf Schenke nicht. Er spendiert auch regelmäßig gut gewachsene Palmen, die nun das Stadtbad zieren. „Alle von mir sozusagen großgezogen“, freut er sich, dass er seine Lieblinge nun jeden Tag beim Schwimmen besuchen kann. Außerdem hat er sie ja auch von seinem Garten aus gut im Blick, der gleich neben dem Stadtbad liegt …

Rolf Schenke kauft sich dabei immer wieder kleine Palmenpflanzen und zieht sie groß. „Aber irgendwann passen sie dann eben nicht mehr in die Wohnung.“ Und als Frank Hantschmann und Rolf Schenke vor einigen Jahren mal über die „ein wenig mickrigen Stadtbad-Palmen“, wie der Schwimmmeister einräumt, ins Gespräch gekommen waren, „stand schnell fest, dass wir aus Rolf Schenkes Platznot eine Tugend fürs Stadtbad machen“, freut sich der Badchef.

Kinderrutsche und Sonnensegel

Denn der Badverein hatte nach dem Umbau des Stadtbads im Baumarkt ein paar Palmen gekauft, „aber das hat irgendwie nicht so richtig funktioniert“, denkt Frank Hantschmann zurück. Da kam das Angebot, die großen Exemplare von Rolf Schenke zu übernehmen, gerade recht. Und das Ganze, findet Frank Hantschmann, ist dabei auch ein bisschen typisch fürs Radeberger Stadtbad. „Für die Radeberger, vor allem für die Dauerbadegäste wie Rolf Schenke, ist es nicht irgendein Bad, sondern wirklich ihr Bad“. Als der Badverein nach dem Umbau zum Beispiel den Liegewiesenhang neu bepflanzt hat, „sind wir wochenlang durch die Garten-sparten der Stadt gefahren und haben Pflanzen geholt, die uns die Gartenbesitzer spendiert haben“, freut sich Frank Hantschmann. Und auch wenn es ums Spendensammeln für ein Projekt wie die neue Kinderrutsche oder das lang ersehnte Sonnensegel fürs Planschbecken geht, sind die Radeberger und nicht zuletzt die Dauerbadegäste fleißige Spendierer. „Und fürs Sommerflair sind dann eben auch solche Angebote wie die Palmen von Rolf Schenke wunderbar“, kommt Frank Hantschmann sogar ein bisschen ins Schwärmen. Wer also auch noch ein paar Palmen hat, „wir nehmen sie gern“, fügt der Badchef an.

Und Frank Hantschmann kann auch gleich noch ein Geheimnis lüften. Nämlich, was der Badverein im Winter mit den Palmen macht. „Palmen vertragen ja keinen Frost – und wir haben im Stadtbad leider keinen frostfreien Raum, also bringen wir sie ins benachbarte Feldschlößchen, zu den Radeberger Reisemobilen.“ Dort werden sie dann im Ausstellungsraum zwischen den Fahrzeugen platziert – und sorgen dann dort fürs passende Sommerflair.