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So wild ist es im Striegistal

David Gröhner hat die Natur auf Fotos festgehalten. Manche Situationen sind nicht ganz ungefährlich gewesen.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Niederstriegis. Es passiert bei einem seiner Streifzüge durch die Natur. Plötzlich sieht sich David Gröhner einer Bache mit ihren Frischlingen gegenüber. Er bleibt ruhig, macht auch ein paar Fotos und hat Glück. Die Bache sieht in ihm offenbar keine Bedrohung und zieht mit ihrem Nachwuchs weiter. Solche „gefährlichen“ Erlebnisse sind für den Hobbyfotografen aus Grunau eher selten. „Ich bin gern in der freien Natur unterwegs. Da passiert es zwangsläufig, dass mir Tiere vor die Linse laufen oder fliegen“, sagt der 47-Jährige, der als Gruppenleiter in den Roßweiner Werkstätten arbeitet.

Auf diese drei Frischlinge ist David Gröhner während eines Spaziergangs im Winter gestoßen. Die Bache war in der Nähe, blieb aber friedlich.
Auf diese drei Frischlinge ist David Gröhner während eines Spaziergangs im Winter gestoßen. Die Bache war in der Nähe, blieb aber friedlich. © David Gröhner

Etwa 35 Fotos hat Gröhner unter dem Motto „Wildes Leben im Striegistal“ zu einer Ausstellung zusammengestellt, die ab 13. April im Vorraum der Kirche Niederstriegis zu sehen ist. An diesem Tag lädt die Kirche zum Kirchenkino mit dem Film „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ ein. „Das ist der erste mögliche Termin, um die Ausstellung zu zeigen. Weiterhin auch am Ostermontag, an dem um 10 Uhr das Osterspiel aufgeführt wird“, so Gröhner. Des Weiteren seien die Bilder an jedem Sonntag zum Gottesdienst und bei Sonderöffnungen zu Konzerten oder Ähnlichem zu sehen. Die Ausstellungsdauer beträgt etwa ein Jahr. Es ist nicht die erste Ausstellung mit Fotos von David Gröhner in der Kirche. „Die Leute haben schon gefragt, unter welchem Motto die Ausstellung denn diesmal steht“, so der 47-Jährige.

Das Striegistal biete viele Gelegenheiten für schöne Naturaufnahmen. Für seine Fotos muss David Gröhner nicht sonst wohin fahren. „Viele sind ganz in der Nähe entstanden“, so der Fotograf. Zum Beispiel das Foto mit dem Kauz, zu dem Gröhner eine besondere Geschichte erzählen kann. Der Kauz hat sich auf dem Grundstück eingenistet, auf dem Gröhner mit seiner Frau und drei Kindern lebt. „Der Partner des Kauzes hat sich im Schornstein gefangen. Er steckte ganz unten im Rohr“, schildert Gröhner die Situation. „Nach drei Tagen hatten wir durch die Rufe des Partners mitbekommen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wir haben ihn befreit, gesäubert und erst einmal in eine Voliere gesteckt. Nach ein paar Tagen haben wir ihn wieder freigelassen.“

Schon als Kind hat Gröhner mit einer Beirette seine ersten Aufnahmen gemacht. Vor einigen Jahren hat er sich eine Spiegelreflexkamera zugelegt. „Dadurch boten sich ungeahnte Möglichkeiten bei der Bildgestaltung und in der Erweiterung der Fotoausrüstung“, schreibt Gröhner auf seiner Internetseite. Er beschreibt sich selbst als Quereinsteiger und bezeichnet die Fotografie als schönes Hobby. Auch deshalb, weil er seine Frau einbeziehen kann. „Wir gehen gern gemeinsam wandern und halten die Augen offen. Sie gibt mir auch Tipps.“ In der Ausstellung seien Fotos von Tieren zu sehen, die man in der Natur nicht so oft zu sehen bekomme. So hat Gröhner zum Beispiel den Eisvogel und den Biber fotografiert. Ein Mink, auch amerikanischer Nerz genannt, ein Raubtier aus der Familie der Marder, ist ebenfalls zu sehen.

In seiner Freizeit geht David Gröhner aber nicht nur auf Fotopirsch. Er arbeitet auch ehrenamtlich, ist stellvertretender Vorsitzender des Niederstriegiser Kirchenvorstandes. „Derzeit gibt es beim Kirchenbau einiges zu regeln“, sagt Gröhner. Ansonsten hilft er, Veranstaltungen zu organisieren und rührt auch die Werbetrommel dafür.