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So sieht Zittaus Nachtleben aus

Das Jam legt wieder los, der Star Club startet in die Saison, im Volkshaus läuft’s – aber zwei Türen bleiben zu.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Zittau. Nachts ist es ruhig geworden in Zittau. Gibt es in der Stadt noch ein Nachtleben, fragt sich so mancher Zittauer. Die Musiknacht im Mai war die letzte ihrer Art, und auch sonst ist das Party-, Disco- oder Clubvolk in den vergangenen Monaten nicht gerade mit Angeboten überschüttet worden. Die SZ hat sich deshalb umgehört und bei den bekannten Veranstaltern nachgefragt, was in der Stadt abgeht.

Was in der Stadt wo abgeht

Jam Dancebase öffnet nach zwei Jahren wieder

Seit einer Woche laufen die Vorbereitungen, Elektriker, Techniker und Helfer bringen die Diskothek „Jam Dancebase“ wieder auf Vordermann. Exzessiver, wilder und lauter soll es am Sonnabendabend werden, so der Plan von Betreiber Steffen Näther. Nach zwei Jahren „kreativer Pause“ lädt der Zittauer zum großen „Opening“ ein und will dem „atemberaubenden und zugleich einmaligen Ort seine Energie zurückgeben“. Laser-, Feuer- und neuste LED-Lightshows, Konfetti sowie Musik auf drei Floors sollen alle Altersgruppen für ausgelassene Partystimmung sorgen. Neben Black, House und Electro auf vier Floors gibt es im „Havanna Club“ Schlager und die Hits der 90er Jahre für die Generation Ü30. In den vergangenen zwei Jahren kümmerte sich Steffen Näther um den Vertrieb von LED-Beleuchtungen und großen Videowänden, belieferte Diskotheken auf Mallorca mit der Technik und war viel im Ausland unterwegs. Nun juckt es dem Musikliebhaber wieder in den Fingern. Weniger ist mehr, lautet das neue Konzept in drei Worte gefasst. Ein Tribut an die demografische Entwicklung in der Region. Der Zittauer plant maximal sechs bis acht Veranstaltungen im Jahr, die mit hochwertigen Angeboten punkten sollen.

Das Skyline am Löbauer Platz bleibt vorerst geschlossen

Auch Steffen Näthers Tanzbar „Skyline“ auf dem Löbauer Platz blieb in den vergangenen zwei Jahren zappenduster. Die Tanzbar war in der Vergangenheit auch ein beliebtes Ziel der „Oldies“, also der Gäste um die 40 und älter. „Ich kann den Club jederzeit wieder hochfahren“, sagt er und fügt hinzu: „Ich habe viele neue Ideen, die ich dort umsetzen möchte.“ Die Vorbereitung brauche allerdings etwas Zeit, der konkrete Zeitpunkt der Wiedereröffnung sei deshalb noch nicht klar, so der Unternehmer.

Das Volkshaus freut sich über steigende Besucherzahlen

Das Volkshaus hat sich unter Pächter Jens Holdinghausen im Hinblick auf die Kontinuität der Angebote zum Platzhirsch entwickelt. Dafür sorgen mindestens ein bis zwei Veranstaltungen monatlich, zum Jahresende sind es noch viel mehr. Fasching, Rockabilly Party, Tanznacht, „Monkey Circus“, Konzerte oder das bevorstehende Oktoberfest mit Liveband am 14. Oktober – der Veranstalter setzt auf ein altersgemischtes Publikum zwischen 18 und 60 Jahren. Mit Erfolg. Weil die Besucherzahlen steigen, will Holdinghausen weiter in die Ausstattung in dem historischen Gebäude investieren.

Der Starclub vermisst kommunikative Frauen

In den kommenden Monaten plant der Betreiberverein des Zittauer Starclubs hinter der Aral-Tankstelle wieder Partys im Abstand von 14 Tagen. Der Starclub ist ein beliebter Treffpunkt der Studenten und lässt es in den Sommermonaten wegen der Semesterferien ruhiger angehen. Martinus von Paridon vom Verein erklärt das mit dem geänderten Ausgehverhalten der jungen Leute. Er erinnert sich an Zeiten, in denen der Klub zwei- oder dreimal in der Woche öffnete. Weil Hochschule und Hochschulinstitut attraktive Studiengänge wie Sprachen, Bauwesen oder Projektmanagement abgegeben haben, seien vorwiegend männliche Studenten der technischen Studiengänge in Zittau, die weniger ausgehen. „Sie trinken Tee, sind brav und bevorzugen kuschlige Wohngemeinschafts-Atmosphäre“, beschreibt der Zittauer die Studenten. Dem trägt der Starclub durch eine flexible Programmgestaltung Rechnung.

Im Neo sind die Lichter seit Monaten aus

Bereits im Mai, nach der Zittauer Musiknacht, hatte deren Organisator Bernd Proske sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen und angekündigt, das kleine Lokal „Neo“ im Keller des Markts 13 abzugeben. Ob es dort künftig überhaupt weitergeht, ist unklar. Am Lokal stehen dazu keinerlei Informationen, der Telefonanschluss ist tot, und auf diversen Internetseiten finden sich nur veraltete Einträge.

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