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So schön sitzt man vor Kamenzer Geschäften

Eine kleine, feine Idee machte sich vor Monaten auf die Reise durch die Altstadt. Und findet immer mehr Anhänger.

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© René Plaul

Von Ina Förster

Kamenz. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Und eine pfiffige Idee noch lange keinen Einkaufs-Boom in der Kamenzer Altstadt. Das mag alles sein, aber wer nichts tut, kann auch nichts verkehrt machen. Und wer immer nur meckert, der bringt nichts voran. Das dachten sich einige Ladenbetreiber der City schon vor Monaten und laden seitdem auch vor ihr Geschäft ein. Sie stellten Bänke, Gartenstühle und Tischlein, mit und ohne Kissen, Sonnenschirmen, oft sogar mit etwas Deko und Grünzeug versehen auf. Bei manchem gibt es sogar Wasser als Service dazu.

So schön sitzt man vor Kamenzer Geschäften

Bei „Kurzwaren Weichert“ an der Zwingerstraße 6 lässt es sich seit kurzem gut verweilen – auch auf gehäkelten Kissen.   Foto: Rene Plaul /  /
Bei „Kurzwaren Weichert“ an der Zwingerstraße 6 lässt es sich seit kurzem gut verweilen – auch auf gehäkelten Kissen. Foto: Rene Plaul / /
Seit 2013 verkauft das „Room Outfit“ an der Zwingerstraße. Und die Inhaberin geht natürlich mit gutem Deko-Beispiel voran. Mitarbeiterin Karola Zinke vertritt sie während des Urlaubs gut.
Seit 2013 verkauft das „Room Outfit“ an der Zwingerstraße. Und die Inhaberin geht natürlich mit gutem Deko-Beispiel voran. Mitarbeiterin Karola Zinke vertritt sie während des Urlaubs gut.
Gerade alte Leute nutzen den Service der Markt-Apotheke, den Chef Karsten Drobny kürzlich mit der Bank einführte.
Gerade alte Leute nutzen den Service der Markt-Apotheke, den Chef Karsten Drobny kürzlich mit der Bank einführte.
Schon seit Ende April gibt es die Bank bei Bäcker Garten mit selbst gehäkelten Kissen. Die lieferte der Metamorphoseverein.
Schon seit Ende April gibt es die Bank bei Bäcker Garten mit selbst gehäkelten Kissen. Die lieferte der Metamorphoseverein.
Sogar bis zur Hoyerswerdaer Straße ist die Idee mit den Sitzgelegenheiten vor dem Laden schon gekommen. Manchmal machen es auch einfache bunte Kissen. Tyrome jedenfalls gefällt‘s.
Sogar bis zur Hoyerswerdaer Straße ist die Idee mit den Sitzgelegenheiten vor dem Laden schon gekommen. Manchmal machen es auch einfache bunte Kissen. Tyrome jedenfalls gefällt‘s.
Vorreiter in vielen Dingen, was Kamenzer Einkaufskultur anbelangt – das Wäschegeschäft „Hautnah“ an der Bautzner Straße. Chefin Sylvia Stephan hat gute Ideen.
Vorreiter in vielen Dingen, was Kamenzer Einkaufskultur anbelangt – das Wäschegeschäft „Hautnah“ an der Bautzner Straße. Chefin Sylvia Stephan hat gute Ideen.
Seit dem Umzug an die Kirchstraße lädt auch die Christliche Bücherstube vors Haus. Wasser steht immer parat, Innehalten ist erwünscht. Mitarbeiterin Maria Krause freut‘s.
Seit dem Umzug an die Kirchstraße lädt auch die Christliche Bücherstube vors Haus. Wasser steht immer parat, Innehalten ist erwünscht. Mitarbeiterin Maria Krause freut‘s.

Was in der Dresdner Neustadt lange schon gang und gäbe ist, kam nun in der Lessingstadt an. Auch durch das sanfte Nachhaken und -stoßen des City-Managements. Zur Freude vieler Spaziergänger und der Kundschaft. Und die Idee trieb Blüten . Aus ursprünglich wenigen Vorreitern wurde mittlerweile eine ganze Schar an Nachahmern. Von der Schulstraße (leider hatte das Bürogeschäft gerade Urlaub), über den Markt, die Zwingerstraße über die Bautzner bis hin zur Hoyerswerdaer Straße zieht sich das Angebot an Sitzmöglichkeiten mittlerweile. „Sicherlich ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und wir konnten uns auch schon einige hämische Kommentare dazu anhören, aber wenn man nicht klein beginnt, wie dann“, fragt City-Managerin Anne Hasselbach.

Ein paar wenige Handgriffe, die sich lohnen

Es sind ja auch keine großen Anstrengungen nötig: Zwei Stühle hat jeder, den Sinn für ein bisschen Deko braucht man als Gewerbetreibender eigentlich. Tja, und sichern muss man die Stücke natürlich. Das bedeutet – abends ins Geschäft einräumen. Morgens wieder hinaus. Ein paar wenige Handgriffe, die sich aber lohnen. Das Ganze sieht einladend aus und wurde schon des Öfteren lobend registriert von der Kundschaft. Eines benötigt man freilich dazu: Lust. Und etwas Platz auf dem Bürgersteig. Doch betrachtet man solche „Engpässe“ wie an der Kirchstraße oder an der Ecke Pfortenstraße bei „Hautnah“, dann ist einiges drin. Es gab bislang auch keinerlei Beschwerden von Passanten. Natürlich muss man ein Durchkommen ermöglichen. Wer guten Willens ist, dem dürfte das nicht schwerfallen. Vielleicht schließen sich ja noch weitere Geschäfte an? Schön wär‘s!