Von Jens Fritzsche

Radeberg. Dass er schnell unterwegs ist, das wusste Jörg Fernbach damals durchaus. Dass er einen Schulrekord laufen könnte, damit hatte er sogar ein wenig geliebäugelt. Dass ihm dieser Rekord dann gelang – und dass dieser anschließend auch noch immerhin 50 Jahre bestehen bleiben würde, damit hatte Jörg Fernbach aber dann ganz sicher nicht gerechnet.

Der Arnsdorfer besuchte damals – 1966 – das Gymnasium in Radeberg. Und im Schulsport absolvierte er als Zehntklässler die tausend Meter in einer beachtlichen Laufzeit von zwei Minuten und 44,3 Sekunden. Eine Zeit, die damals auch kein Schüler der elften und zwölften Klasse toppte, sodass der Rekord gleich für alle drei Altersstufen galt. Heute, also 50 Jahre später, ist Jörg Fernbach mit seiner Zeit dabei noch immer der Schnellste in den Rekordlisten des Radeberger Humboldt-Gymnasiums. Und weil das so ist – und weil Dienstag und Mittwoch die aktuellen Schüler des Gymnasiums ihren diesjährigen Sporttag mit Ausdauerlauf und Schwimmen im Stadtbad und im Hüttertal über die Bühne brachten –, luden Schulleiterin Elke Richter und Sportlehrer Tino Moch den sozusagen Dauer-Rekordhalter kurzerhand zum Sportfest ins Stadtbad ein. Für Jörg Fernbach gab’s Blumen – und der Rekordhalter hatte auch ein Geschenk dabei. Fürs Schularchiv spendierte er seine Orginal-Urkunde aus dem Jahr 1966.

Aus dem sportlichen Jugendlichen ist dabei übrigens auch ein sportlicher Erwachsener geworden. Denn das Laufen hat ihn bis heute nicht losgelassen. So organisiert Jörg Fernbach bekanntlich regelmäßig durchaus spektakuläre Läufe, wie einen Freundschaftslauf von Dresden nach St. Petersburg. Und er ist außerdem im sächsischen Leichtathletikverband aktiv, bei dem er Vizepräsident für den Bereich Breitensport und Pressesprecher ist.

Interessant ist übrigens auch diese Zahl: Der aktuelle Weltrekord über tausend Meter stammt aus dem Jahr 1999 und wird mit derzeit zwei Minuten und 11,96 Sekunden vom Kenianer Noah Ngeny gehalten. Heißt, mit seiner nunmehr 50-jährigen Zeit liegt Jörg Fernbach also nach wie vor richtig gut im nicht nur sprichwörtlichen Rennen …