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So schick sieht die Lenzer Kirche aus

Und viele Leute haben an der gelungenen Innensanierung ihren Anteil. Das wird am Sonnabend gebührend gefeiert.

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© Kristin Richter

Von Jörg Richter

Lenz. Wo, wenn nicht in der Kirche, sind Wunder möglich. Die Innensanierung der St. Peter-Kirche in Lenz sei auch so ein Wunder gewesen. Das sagt Pfarrer Sebastian Zehme. „Es war schon ein sehr ehrgeiziger Zeitplan“, so der Theologe. Ursprünglich war geplant, in nur drei Monaten die Innenwände an mehreren Stellen neu zu putzen und weiß zu streichen, Fußbodenplatten originalgetreu zu ersetzen und spezielle Dinge, wie das Wappenmedaillon an der Decke und den Kronleuchter, zu restaurieren. „Doch als noch die original rosa Farbe unter dem weißen Anstrich gefunden wurde, wurde es noch unwahrscheinlicher, den Zeitplan einzuhalten“, berichtet Pfarrer Zehme.

Restauratorin Barbara Blaschke bei Arbeiten an den beiden Stifterwappen an der Decke.
Restauratorin Barbara Blaschke bei Arbeiten an den beiden Stifterwappen an der Decke. © Klaus-Dieter Brühl

Die Restauratoren Michael Gruner und Babara Blaschke hatten unter dem weißen Anstrich, der von 1974 stammt, einen älteren rosafarbenen Anstrich entdeckt. Dieser stammt aus dem Jahr 1930 von der Malerfirma Effenberg. Die Restauratoren fanden eine Signatur in der gleichen Farbe im Innenraum der Kirche. „Das war ausschlaggebend, dass der Denkmalschutz einem rosafarbenen Anstrich zugestimmt hat“, sagt Gruner. „Es wäre schade gewesen, wenn die Kirche wieder Weiß gestrichen worden wäre.“

Der sanfte Rosa-Ton verleihe der Lenzer Kirche ein behagliches Wohlgefühl. Da sind sich viele, die hier mitgewirkt haben, einig. Und davon gab es einige. Angefangen von der Gerüstbaufirma Lindemann, über die Baufirma Manfred Grafe, Elektriker Rendke, Naturstein Witschel, die Malerfirma Quaas, die beiden Restauratoren bis hin zum Bauleiter Michael Preibisch. Und nicht zu vergessen die vielen freiwilligen Helfer aus der Kirchgemeinde und dem Kirchspiel. „Viele Kleinigkeiten haben den Bau aufgehalten“, sagt Pfarrer Zehme. „Da ist es gut, wenn man eine kleine Truppe engagierter Helfer hat, die man schnell mal ansprechen kann und dann auch da sind, wenn sie gebraucht werden.“

Davon gab und gibt es hier einige. Zum Beispiel haben freiwillige Helfer die Aussegnungshalle komplett saniert und auch das kleine Treppenhausdach fachmännisch mit Schiefer eingedeckt. Als Nächstes soll die Sakristei renoviert werden. Zudem spendierte der Großenhainer Maler Michael Dietze ein Acrylbild mit der Außenansicht der St. Peter-Kirche. Das Bild wurde für 500 Euro versteigert. Das Geld kam der Innensanierung zu Gute. Diese kostete rund 64 000 Euro. Den Bärenanteil steuerte die Landeskirche Sachsen bei. Trotz des zusätzlichen Aufwandes für die rosa Farbe im Innenraum seien die Kosten nicht teurer geworden. „Da ist ja gerade das Erstaunliche“, sagt Pfarrer Zehme und bedankt sich bei den Firmen und den vielen fleißigen Helfern.

Das Kompliment geben die Lenzer ihrem Pfarrerehepaar Sebastian und Sarah Zehme zurück. In einem Dankschreiben, das der SZ heimlich zugespielt wurde, heißt es: „Familie Zehme hat die von Pfarrer Fritz Neumann begonnene Sanierung der Kirche zu Ende geführt. Alles geschah in einem beeindruckenden Tempo, in den zweieinhalb Jahren, die sie in Lenz wohnt. Diesem Schwung, dieser Herzlichkeit und Freude konnten sich viele ehrenamtliche Helfer nicht entziehen und waren gern dabei. Es hat sich doch wieder gezeigt, wie wichtig ein Pfarrer im Dorf ist.“

Der Abschluss der Kirchensanierung wird am 2. Dezember um 17 Uhr mit einem Bläser-Adventskonzert gefeiert.