Merken

So könnten die Spielplätze aussehen

Die Stadt wird den Spielplatz am Hauptbahnhof bauen. Aber wie sicher kann er werden?

Teilen
Folgen
NEU!

Von Jens Hoyer

Döbeln. Es hatte schon in der Vergangenheit Diskussionen um einen Spielplatz in Döbeln West gegeben. Und auch am Donnerstag ging es nicht ohne ab. Was es diesmal aber gibt, das ist ein Ergebnis. Ja, es wird ein Spielplatz am Hauptbahnhof gebaut. Und die Skepsis mancher Stadträte hat einen Nebeneffekt: Weil sie nicht glauben, dass für 20 000 Euro dieser Spielplatz errichtet werden kann, haben sie das Budget auf 30 000 Euro aufgestockt. Denn bei der Sicherheit soll es keine Abstriche geben.

So wie auf dieser Fotomontage könnte er aussehen, der neue Spielplatz am Döbelner Hauptbahnhof. Dort gibt es in der Parkanlage eine Wiese, in deren Zentrum ein sogenannte Kompaktspielgerät aufgestellt werden soll. Daneben ist – hier nicht im Bild – eine S
So wie auf dieser Fotomontage könnte er aussehen, der neue Spielplatz am Döbelner Hauptbahnhof. Dort gibt es in der Parkanlage eine Wiese, in deren Zentrum ein sogenannte Kompaktspielgerät aufgestellt werden soll. Daneben ist – hier nicht im Bild – eine S

Im ersten Anlauf war das Vorhaben auch deshalb auf Eis gelegt worden, weil in Teilen des Stadtrates erhebliche Sicherheitsbedenken bestanden. Und das vor allem wegen des nahen Bahngeländes, das sich unmittelbar an die Parkanlage anschließt. Die Kinder könnten direkt auf den Bahnsteig laufen, ein Durchgang ist nur durch einen Poller gesichert. Die Stadt macht den Vorschlag, stattdessen gegeneinander versetzte Zaunelemente als eine Art Schleuse aufzustellen. Hans-Martin Behrisch von der SPD ist aber auch das noch zu unsicher. „Es ist sehr naiv zu glauben, dass sich ein drei oder vier Jahre altes Kind davon aufhalten lässt“, sagte er. Dieses Argument zieht bei Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU) aber nicht. „Ein Kleinkind ist nie allein auf dem Spielplatz.“

Das Kompaktspielgerät mit Klettermöglichkeiten und Rutsche soll im Zentrum der vorgesehen Fläche im Park stehen. Für kleinere Kinder könnte eine Spiel-Lokomotive installiert werden. Zur Lindenallee wird der Spielplatz durch Koniferen abgetrennt. Zur Bahnhofstraße bestehe genügend Platz, sagte Michael Thürer vom Sportamt der Stadt. Ein Zaun sei nicht zwingend erforderlich. Mit dem Versicherungsträger soll es dazu aber noch eine Absprache geben, so Thürer.

Neue Spielgeräte sind auch für die Wappenhenschanlage vorgesehen. Dort steht nur noch ein Überrest der Hoppetosse, nachdem ein Teil des Spielschiffs wegen zunehmenden Verfalls abgebaut werden musste. 15 000 Euro sind für die neuen Geräte eingeplant, angelehnt an das Thema Fluss und Spielschiff, sagte Thürer. Sie sollen aus HPL sein, einem Verbundwerkstoff aus Papier und Kunstharz. „Der ist sehr witterungsbeständig“, sagte Thürer. Holz sei zwar ein sehr schöner Baustoff, aber im Falle von Spielgeräten einer mit begrenzter Lebensdauer. Die Hoppetosse war vor 14 Jahren aufgebaut worden.

Unklar ist bisher noch die Finanzierung der beiden Vorhaben. Die Stadt will den Bau des Spielplatzes aus Zinserträgen der Wappenhenschstiftung bezahlen. Die stammen aus einem Vertrag mit der Volkssolidarität. Dazumal hatte der Verband das Gebäude des Wappenhenschstifts für eine Million Mark von der Stadt gekauft. Als es an den Umbau zur Seniorenresidenz ging, bekam er von der Stadt die jährlichen Zinserträge aus der Verkaufssumme als Sicherheit für die Bank und zahlte sie später zurück: fast 130 000 Euro. Jetzt ist strittig, ob die Stadt dieses Geld für den Bau der Spielanlagen überhaupt verwenden darf. Der Oberbürgermeister glaubt ja. Nein sagt Stadtrat Dietmar Damm von „Wir für Döbeln“. Denn laut Satzung der Wappenhenschstiftung muss das Kapital zur Unterstützung von sozial benachteiligter Kindern und Jugendlicher verwendet werden. „Der Stiftungszweck ist eindeutig“, sagte Damm. Der Stadtrat hat dazu einen Kompromiss gefunden: Der Oberbürgermeister fragt beim Kommunalamt an, ob die Verwendung der Stiftungsgelder zulässig ist. Wenn nicht, dann werden die Spielplätze aus der Rücklage der Stadt finanziert.

Mit Blick auf die weitere Zukunft der Döbelner Spielplätze ist es interessant zu wissen, wie solche Vorhaben künftig finanziert werden. Bis November will Thürer eine Übersicht über den Zustand der Döbelner Spielplätze aufstellen. „Dann wissen wir, welche Geräte in naher Zukunft ersetzt werden müssen.“ Die Stadt unterhält eine ganze Reihe von Spielplätzen in Döbeln und den Ortsteilen. Die größten befinden sich in Keuern und in den Klostergärten. Bei Letzterem, dem sogenannten Abenteuerspielplatz, ist es in der Tat abenteuerlich, die Kinder bei Hitze rutschen zu lassen. Die schwarze Gummimatte heizt sich stark auf. Oberbürgermeister Egerer kündigte schon an, sie zu ersetzen.