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So geht es mit dem Zentralgasthof weiter

Zum Neujahrstreffen verkündet Weinböhlas Bürgermeister auch Neues zum Straßenbau. Der war in Coswig ebenfalls Thema.

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© Matthias Schumann

Von Ines Scholze-Luft

Weinböhla/Coswig. Wer diesmal zu den Neujahrsempfängen in Coswig und in Weinböhla geladen war, konnte sich dafür im Kalender ein und denselben Tag ankreuzen: den Sonntag.

So begrüßte kurz vor Mittag Bürgermeister Siegfried Zenker (CDU) Weinböhlaer und Gäste im Zentralgasthof, zog für seine Gemeinde eine erfreuliche 2017er-Bilanz. Gibt es doch beispielsweise mehr Kita-Plätze durch das erweiterte evangelische Kinderhaus Gabenreich. Und der Zentralgasthof ist fertig ausgebaut. Allerdings verzögern derzeit unvorhergesehene Brandschutzprobleme, dass Bibliothek und Vereinsbereich in den oberen Geschossen für die Nutzung freigegeben werden können.

Optimistische Nachricht für die Gastronomie des Hauses. Nachdem sich mehrere Wirte im Restaurant versucht haben, soll nun im Frühjahr etwas ganz Neues Einzug halten. Familie Prohl mit ihrer von der Friedensstraße bekannten Manufaktur Pestorado wird künftig hier ihre Produkte wie Pasta und Pesto erlebbar machen – vom Herstellen bis zum Verkosten. Das freut den Bürgermeister. Für den Straßenbau nannte er ebenfalls Aufgaben, darunter Auerweg, Spitzgrund- und Reichsstraße.

Extra Beifall fand sein Exkurs zum Thema Heimatliebe. Die Menschen in Sachsen würden ja für ihre vermeintlich zu enge Weltsicht und ihr angeblich zu starkes Beharrungsvermögen gescholten. Doch könne es aber auch sein, dass gerade in Sachsen die Heimatliebe und damit auch das Bedürfnis, diese Heimat zu bewahren, einfach besonders stark ausgeprägt sind, fragte er. Er könne nichts Verwerfliches daran erkennen, dass es eine Sehnsucht zu geben scheine, das Geschaffene zu bewahren, eine Sehnsucht nach Sicherheit, Klarheit und Verlässlichkeit, eben nach Heimat. „Kulturbewusstsein, Heimatliebe und Patriotismus haben mit Nationalismus nichts zu tun“, so Siegfried Zenker.

Neue Sporthalle für Coswig

Sein Coswiger Amtskollege Frank Neupold (parteilos) wartete am Nachmittag im Festsaal der Börse ebenfalls nicht nur mit Fakten auf, sondern auch mit einem ausdrücklichen Dank an alle, die zur politischen Stabilität in Coswig beitragen, die sich in den Dienst anderer und der Stadt stellen, vom Stadtrat bis zu Flüchtlingsinitiative und Kirchgemeinde. Frank Neupold erinnerte an das Engagement des 2017 verstorbenen früheren OB Michael Reichenbach und appellierte daran, mitzudenken, sich mit der Stadt zu identifizieren. Nicht zuletzt durch Verständnis für den anstehenden Straßenbau. Da gibt es in Coswig dieses Jahr viele Aufgaben. Weinböhlaer und Moritzburger Straße, Industrie-, Elbgaustraße sowie Dresdner Straße in Brockwitz und Richtung Meißen. Wobei die Stadt beispielsweise bei den Kosten von 1,7 Millionen Euro für die Industriestraße mit 90 Prozent Förderung rechnen kann.

Fast die Hälfte der hohen städtischen Investitionen von insgesamt 4,8 Millionen Euro 2018 fließt in Schulen und Kitas. Immerhin wurden allein 2017 in Coswig 153 Kinder geboren, worüber der OB sich besonders freut. Deshalb müsse investiert werden, so in die Erweiterung des christlichen Kinderhauses St. Martin und in den Bau einer funkelnagelneuen Zwei-Feld-Sporthalle im Spitzgrund für rund vier Millionen Euro, den die Stadt gemeinsam mit dem Landkreis realisieren will. (SZ/IL)