Von Susanne Sodan, Constanze Junghanß und Anja Gail
Görlitz. Das Grundstück von Wilhelma Schoft und ihrem Mann kennt fast jeder, der auf der Hauptstraße in Schönau-Berzdorf unterwegs ist. Es ist das Haus mit dem Garten, vor dem Sommer wie Winter ein Fahrrad steht – immer mit einer anderen, zur Jahreszeit passenden Deko. Vor ein paar Tagen haben Wilhelma und ihr Mann Reiner Schoft für Ostern geschmückt. Im Garten neben dem Haus steht jetzt eine Osterhasen-Familie.
Die fünf menschengroßen Figuren aus Stroh sorgen auf jeden Fall dafür, dass man langsamer über die Hauptstraße fährt. „Es ist auch schon vorgekommen, dass mal ein Autofahrer angehalten hat, um ein Foto zu machen“, erzählt Wilhelma Schoft. Auf die Idee gekommen sei sie durch die Erzgebirgskunst mit ihren kleinen Holzhasen.
Kerstin Frenzel aus Gersdorf ist auch so ein kreativer Geist wie Frau Schoft in Schönau-Berzdorf. Sie schmückt jedes Jahr die Mauer vor ihrem Haus mit selbst gebastelten Sachen. Die Gersdorferin sagt aber auch, dass sie nicht mehr allzu viel Dekoration nach draußen stellt. Denn bei ihr sei es schon vorgekommen, dass Selbstgebasteltes einfach entwendet wurde.
Bei Rosemarie Schäfer in Kunnersdorf hat in diesem Jahr eine überlebensgroße Osterhasenschule aus Stroh auf dem Grundstück an der Liebsteiner Straße Einzug gehalten. Auch Frau Schäfer ist seit vielen Jahren dafür bekannt, dass sie passend zu den Jahreszeiten ihren Garten schmückt. Den Strohfiguren in Kunnersdorf sieht man an, dass ihre Urheberin besonders viel Freude am Anfertigen hat.
Gute Einfälle und handwerkliches Geschick sind auch bei Lutz Bodens Hobby gefragt.
Der Meuselwitzer erfreut Passanten auf dem Weg vom Kindergarten in Richtung Sportplatz mehrmals im Jahr mit handgeschnitzten Figurengruppen. Diese sind aber nicht überlebensgroß wie in Kunnersdorf und Schönau-Berzdorf, sondern so klein, dass sie in eine Nische über der Haustür passen. Zu Ostern tummeln sich dort neben den Hasen auch andere Tierfiguren im Kleinformat. Und Lutz Boden freut sich schon auf die nächsten Wochen, wo es hoffentlich bald so warm draußen sein wird, dass er abends noch eine gute Stunde auf der Bank am Haus schnitzen kann.
Dann wird der wunderschöne Osterschmuck an der „Alten Wassermühle“ in Melaune schon wieder abgebaut sein. Er leuchtet einem schon von Weitem neben dem Eingang entgegen. Rosemarie Radisch hat Korkenzieherweide zu einem Ei gebunden, in einem großen Kübel festgesteckt und die Zweige mit Buchsbaum dazwischen aufgefüllt. Daran hängen nun bunte Plasteeier, Blüten und Hühnerfedern. Das alles hat sie genau für solche Zwecke aufgehoben. Das macht sie gern für den Heimatverein, in dem sich auch ihr Mann engagiert, und zur Freude der Spaziergänger in Melaune.