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Slalom auf der neuen S 36

Zwischen Hartha und Leisnig sind nur 50 Stundenkilometer erlaubt gewesen, weil die Straße schon wieder aufgefräst war.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Hartha. Viele Autofahrer haben sich am Mittwoch und Donnerstag die Augen gerieben, als sie auf der Staatsstraße 36 von Leisnig nach Hartha oder auch in umgekehrter Richtung unterwegs waren. Das sechs Kilometer lange Teilstück mutete an wie eine Slalomstrecke. An etwa 20 Stellen waren Baken aufgestellt. Nur wenige Meter vor der ersten Querrinne stand ein Hinweisschild „Baustelle“, zudem war die Geschwindigkeit auf 50 km/h begrenzt.

„Mit der Abnahme der S 36 zwischen Hartha und Leisnig im Jahr 2015 wurden einige Restleistungen, Zusatzleistungen und Mängel festgestellt. Diese werden seit Beginn dieser Woche vorgenommen beziehungsweise beseitigt“, sagte Nicole Wernicke, Sachbearbeiterin beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). So waren diverse Ansätze in der Asphaltdeckschicht nicht ganz eben. Gleiches gilt für einige Schachtabdeckungen der neu gebauten Straßenwasserkanäle. „Deshalb wurde am Mittwoch noch einmal die Asphaltdeckschicht im begrenzten Umfang abgefräst und am Donnerstag mit Gussasphalt nachgearbeitet, sodass danach die Unebenheiten beseitigt sein sollten“, so Wernicke. Diese Arbeiten dauerten am Donnerstagabend bis Redaktionsschluss noch an.

Außerdem handele es sich um die Beseitigung des Erdzwischenlagers und der fachgerechten Verwertung des überschüssigen Materials. Weiterhin haben sich Ende 2015 Schwachpunkte im Entwässerungssystem aufgezeigt.

Aus diesem Grund werden vier Einlaufschächte umgestaltet. Zusätzlich haben sich Mängel hinsichtlich der Entwässerung der B 175 am Knotenverkehrspunkt „Harthaer Kreuz“ ergeben, welche ebenfalls noch beseitigt werden. Dabei kann es im geringen Umfang noch einmal zu Einengungen der Fahrbahn der S 36 kommen, teilt das Lasuv mit.

Insgesamt sollen die Arbeiten bis Ende Mai abgeschlossen sein. „Diese Baumaßnahmen werden hauptsächlich über den Bauvertrag abgerechnet. Zusätzliche Ausgaben fallen lediglich für die Leistungen hinsichtlich der Schwachpunkte im Entwässerungssystem an. Diese werden sich jedoch in einem sehr geringen Umfang bewegen“, so Nicole Wernicke zu den Kosten.

Für die Autofahrer war die Baustelle nur nervig. Jens Abel von der Firma BMS Abel arbeitet derzeit einen Auftrag in Leisnig ab. „Es ist einfach nur furchtbar“, machte Abel seinem Ärger Luft. Nach der langen Sperrung im vergangenen Jahr sei er froh gewesen, dass die S 36 wieder befahrbar sei. „Dass die Straße jetzt plötzlich wieder eine Baustelle ist, ärgert mich“, so Abel. Zudem findet er die Beschilderung nicht ausreichend. Das bemängelt auch ein weiterer Autofahrer, der nach Informationen des Döbelner Anzeigers gegen die Baufirma Anzeige erstattet hat, weil er sich eine Felge ruiniert hat. Ein Anwohner in Minkwitz findet es dagegen gut, dass die Schleusendeckel angehoben werden. Nach seiner Auffassung liegen einige Schleusen zu dicht am Straßenrand. „Jedes Mal, wenn Lastwagen darüber fahren, wackeln bei mir die Wände“, so der Anwohner.