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Sinnlos-Ampel ist weg

Seit 29 Jahren sehen Autofahrer am Güntzplatz nur Rot. Doch jetzt ist plötzlich Schluss damit.

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Dresden ist um eine kuriose Attraktion ärmer. Gemeint ist die Ampel an der Ecke Ziegelstraße /Güntzstraße. Die ist deshalb so besonders, weil sie seit 29 Jahren nur eine Farbe kennt: Rot. (SZ berichtete) Bislang hielten Autofahrer aus Richtung Landgericht hier an, um dann vergeblich darauf zu warten, dass die Ampel auf Grün schaltet. Gleich neben der Ampel war allerdings ein schwarzes Schild mit grünem Pfeil nach rechts angebracht. Für Autofahrer hieß das: Nach kurzem Anhalten durften sie trotz roter Ampel abbiegen. Doch nicht jeder verstand diese Regelung sofort. Vor allem Autofahrer von außerhalb warteten manchmal Ewigkeiten.

Und weg ist sie: Am 5. September wurde die Ampel abgebaut.
Und weg ist sie: Am 5. September wurde die Ampel abgebaut. © szo/aso
Von nun an können Autofahrer von der Ziegelstraße aus nicht mehr rechts auf die Güntzstraße abbiegen.
Von nun an können Autofahrer von der Ziegelstraße aus nicht mehr rechts auf die Güntzstraße abbiegen. © szo/aso

Doch nun ist Schluss damit. Seit dem 5. September ist die Ampel weg. Ihr Verschwinden hat etwas mit der Sanierung der Albertbrücke zu tun. „Im Zuge der Neugestaltung von Albertbrücke und Sachsenplatz konnte jetzt der Zufahrtsbereich Ziegelstraße geschlossen werden“, erklärt Reinhard Koettnitz, Leiter des Dresdener Straßen- und Tiefbauamts. Das heißt: Autofahrer aus Richtung Ziegelstraße können nicht mehr rechts auf die Güntzstraße abbiegen.

Aber warum wurde die Ampel nicht vorher schon durch ein Stoppschild ersetzt? Schließlich kostete die Ampel der Stadt viel Geld. Für Instandhaltung und Wartung der Ampel musste Dresden jährlich 4 700 Euro zahlen. Für Energiekosten kamen noch einmal 750 Euro pro Jahr dazu. Ein Schild sei keine Alternative gewesen, erklärt Koettnitz. „Solange die Ziegelstraße als Zufahrt an den durch Ampeln geregelten Güntzplatz angebunden war, konnte auf den Signalgeber nicht verzichtet werden.“ (szo/mho)