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Singen fürs Schulfest

Um den 115./116. Geburtstag ihrer Schule zu feiern, haben jetzige und einstige Oberschüler in der Stadtkirche Hartha musiziert.

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© Dietmar Thomas

Von Claudia Erbert

Hartha. Silke Weise und Regina Roßbach sitzen am Freitag im Eingangsbereich der Stadtkirche und verkaufen die Eintrittsbändchen. Viele Gäste sind gekommen. „Wir wollen mit dem Konzert zwar das Schulfest mitfinanzieren und damit die Stadt entlasten, aber auch die Schule und die Kirchgemeinde zusammenbringen“, erklärt Musiklehrer Roland Taffel, warum die Kirche Veranstaltungsort ist. „Etwa 30 Schüler und zehn Ehemalige haben für das Programm geübt.“ Manche sind spontan eingesprungen.

Etwa 150 Besucher sitzen in der Kirche, als die ersten 20 Kinder auf der Bühne Platz nehmen und Pfarrerin Maria Beyer die Gäste begrüßt: „Ich stehe ganz oft hier und rede. Häufig darf ich auch singen, aber das überlasse ich heute euch. Eure Schule wird in diesem Jahr 116, die Kirche ist sozusagen die große Schwester mit 148 Jahren.“

Auch Schulleiterin Kerstin Wilde kommt zu Wort, bedankt sich bei allen Helfern, dem Förderverein und erklärt: „Der Mehrwert des Benefizkonzertes soll nicht nur am Ende das Geld in der Kasse sein, sondern vor allem, dass wir heute hier gemeinsam das tolle Programm genießen.“

Musiklehrerin Kerstin Neumann führt durchs Programm und kündigt die jüngsten Musiker an. Die Fünft- und Sechstklässler lernen alle ein bestimmtes Stück auf der Gitarre, das sie gemeinsam vorspielen und dabei zeigen, wie gut sie aufeinander hören können. Auch die verschiedenen Rhythmusinstrumente, Trommeln, Schlagzeug, Schellen sind im Takt.

Die musikalische Vielfalt ist groß. Die Kinder haben Lieder von den Beatles und Michael Jackson ebenso einstudiert wie die ganz aktuellen Stücke „Lieblingsmensch“ und „Leiser“. Frieda und Michelle singen „Wunder geschehen“ von Nena, Frieda dann allein „Fall in Love with an Alien“ von der Kelly Family. Der erste große Applaus und Jubel im Publikum folgen.

Inzwischen bekannt von den Pestalozzischülern, aber sonst für Schulkonzerte nicht selbstverständlich, ist die große Freude und das Selbstbewusstsein, mit dem die Kinder die Lieder vortragen. Die größeren Mädchen Lucy, Lene und Emily haben schon mehr Bühnenerfahrung. Sie treten regelmäßig mit Roland Taffel bei Stadtfesten auf. Angefangen hat das 2004 mit Kristin Frost: „Sie war die Erste, mit der ich gemeinsam Musik gemacht habe und die damals viele Mädchen motiviert hat, sich zu trauen. Damit haben wir das Ganztagsangebot Musik ins Rollen gebracht.“

Beim Benefizkonzert animiert Kristin das Publikum zum Mitmachen und sorgt mit Kantor Michael Fromm am Keyboard für Stimmung in der Kirche. Auch weitere ehemalige Schüler sind bei der Musik geblieben, spielen in eigenen Bands oder teilweise sogar schon bei bekannten Musikern mit. Der Stolz ist Taffel anzumerken. Weil seitdem so viele Talente gefördert werden konnten, war es überhaupt möglich, das mehr als zweistündige Programm zusammenzustellen. Julie singt kurz vorm Schluss „Keiner ist wie du“ und sorgt für Gänsehaut und einen Megaapplaus.

Mit der aus Sister Act bekannten Version von „I will follow him“ verabschieden sich die Kinder. Neben dem Eintrittsgeld nehmen sie eine gut gefüllte Spendenbox im Gitarrenkoffer mit.