Merken

Ortsteile fit für die Zukunft?

Ein Wettbewerb bewertet die Dörfer der Gemeinde Weißenberg. Ob sie sich beteiligen, will der Stadtrat den Einwohnern überlassen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Weißenberg. Ist die Stadt Weißenberg tatsächlich eine Stadt mit 15 Dörfern? Der Weißenberger Bürgermeister Jürgen Arlt bezeichnete es jedenfalls jetzt zur jüngsten Stadtratssitzung so. Hintergrund ist die Anregung des Kreisentwicklungsamtes, sich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu beteiligen. Im nächsten Jahr soll er in Sachsen zum zehnten Mal ausgerufen werden.

Jürgen Arlt könnte sich vorstellen, dass Drehsa, Weicha und Gröditz sich durchaus bewerben könnten. Doch im Stadtrat waren die meisten skeptisch. Jens Sterzel brachte ein Beispiel aus dem Nachbarkreis Görlitz. „Meuselwitz hatte sich beworben, als dort alles neu gestaltet wurde. Da macht so was bestimmt Sinn“, sagt er. Gröditz hätte für ihn kein gutes Gesamtbild, da wäre eher schon Nostitz ein Kandidat für ihn. Auch Maltitz wird im nächsten Jahr durch den Straßenbau Pluspunkte sammeln können. Sven Tschipke findet die Idee gut, dass sich auch aus Weißenberg jemand bewirbt. „Aber das Engagement muss aus der Bevölkerung kommen“, sagt Tschipke und kann sich deshalb auch vorstellen, dass Weicha das machen könnte. Dort gebe es sehr viel ehrenamtliches Engagement. Der Stadtrat solle aber nur unterstützend wirken. Auch Klaus Klinner möchte keine Initiative, die vom Stadtrat ausgeht. „Wir haben Wichtigeres zu tun. Wenn die Bevölkerung das selber möchte, ist das gut“, so Klinner. René Biedermann glaubt allerdings nicht, dass die Bevölkerung eines Dorfes so etwas allein stemmen kann. Als Vorstandsmitglied des Heimatvereins Drehsa weiß er, wie viel Arbeit allein in der Organisation des größten Drehsaer Festes, dem Kartoffelfest, steckt. Für ihn wäre auch erst einmal wichtig, sich mit den Voraussetzungen für den Wettbewerb zu beschäftigen.

Die Bedingungen für den Wettbewerb sollen im Januar 2017 bekannt gemacht werden, informierte Jürgen Arlt. Er findet, dass man mit der Beteiligung nur gewinnen kann. Schließlich gehe es unter anderem darum, Engagement zu würdigen, Bilanz zu ziehen und neue Ziele abzustecken oder auch bekannter zu werden. „Ich wollte einfach mal anregen, darüber nachzudenken“, sagt Jürgen Arlt.