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Sieben Gründe für die Feuerwehr

Die Reinsdorfer Kameraden sind im TV zu sehen. Sie äußern sich über ihre Arbeit und dazu, was ihre Truppe so besonders macht.

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© Dietmar Thomas

Von Tina Soltysiak

Waldheim/Reinsdorf. So etwas erleben die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Reinsdorf auch nicht alle Tage: Am Dienstagabend hatten sie den Fernsehproduzenten Gerald Gerber zu Gast. Er hat einen Beitrag über ihre Arbeit und die Zukunft der Wehr gedreht. Anlass war ein DA-Bericht über „Personalmangel in den Ortswehren“. Der Waldheimer Stadtrat hatte darüber debattiert, ob eine Zusammenlegung der Ortswehren möglich und sinnvoll ist. Auch dazu äußern sich die Feuerwehrmänner vor der Kamera.

Sven Hempel ist seit März Chef der Reinsdorfer Ortswehr. Die ist – im Vergleich zu anderen Waldheimer Ortswehren – gut aufgestellt. Er nennt sieben Gründe, warum es sich lohnt, in der Feuerwehr zu sein. Und was „seine“ Wehr von den anderen unterscheidet.

Helfer in der Not

Anderen Menschen oder auch Tieren, die in eine Notlage geraten sind, zu helfen, ist der wichtigste Beweggrund, in die Feuerwehr einzutreten. Dahingehend sind sich alle Kameraden einig. Das sei ein gutes Gefühl. Dass dafür Hunderte Ausbildungsstunden absolviert werden müssen, stört sie nicht. Sie sind stolz darauf, Mitglied in der Feuerwehr zu sein,

Voneinander lernen

Die Reinsdorfer legen Wert auf eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen neuen und „altgedienten“ Kameraden. „Hier heißt es nicht ,Ordne dich unter, das haben wir schon immer so gemacht’. Sondern wir fragen die Jüngeren, die zum Beispiel frisch von der Schule kommen: Was könnt ihr uns noch beibringen, was können wir von euch lernen“, erzählt Sven Hempel. Das komme an. Der Altersdurchschnitt in der Reinsdorfer Wehr liegt bei 45 Jahren. Sie ist damit eine der jüngsten Ortswehren. Neun von 22 Kameraden sind jünger als 36 Jahre, fünf älter als 60 Jahre.

Absolute Kameradschaft

Im Einsatz müssen sich die Frauen und Männer aufeinander verlassen können. „Das geht nur durch Vertrauen. Wir bieten absolute Kameradschaft“, so Sven Hempel. In Reinsdorf sei eine Besonderheit, dass viele der Männer sich aus der Schule kennen. „Es gibt Freundschaften, man unternimmt auch außerhalb der Feuerwehr etwas zusammen“, erzählt er. Es gebe bei Zusammenkünften keine „Grüppchenbildung“ zwischen den Älteren und Jüngeren. „Wir sitzen alle gut durchmischt“, so Hempel.

Sinnvolle Freizeitgestaltung

Innerhalb eines Jahres haben die Reinsdorfer sechs neue Kameraden hinzugewonnen. „Es waren Männer, die Fußball gespielt, damit dann aufgehört haben. Sie wollten eine sinnvolle Freizeitgestaltung und wir haben sie dann angesprochen, zu uns zu kommen“, sagt Sven Hempel.

Unterschiedliche Talente einbringen

Nicht jeder, der Mitglied in der Feuerwehr ist, muss sich zwangsläufig ins Feuer stürzen, meint Hempel. Es seien unterschiedliche Talente gefragt. „Es wird zum Beispiel immer jemand gebraucht, der sich richtig gut mit Computern auskennt, denn es gibt viel Schriftkram zu erledigen“, so der Ortswehrleiter. Das gelte nicht nur für die Reinsdorfer, sondern für alle Wehren.

Umgang mit Technik

Die Kameraden müssen sich mit der Einsatztechnik vertraut machen. „Sie wird immer moderner. Gut die Hälfte unserer Leute ist bereits mit den digitalen Empfängern ausgestattet“, so Hempel. Man lerne stets dazu. Das habe seinen Reiz.

Traditionen pflegen

Ein wesentlicher Grund, weshalb die Waldheimer Ortswehren Fusionen ablehnen: Es existieren zugehörige Feuerwehrvereine, die zum Beispiel Feste organisieren oder unterstützen. Gerade in den kleinen Ortschaften sei das wichtig. „Die Pflege von Traditionen liegt uns am Herzen“, so Sven Hempel. Was nicht heißen solle, dass sich die Wehren untereinander feind sind, betont er.

Der Beitrag in der Sendung „MDR um 4“ von Mittwoch, 19. Juli, ist in der Mediathek des TV-Senders abrufbar: www.mdr.de/mediathek.