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Sie hält die Fäden in der Hand

Katrin Große ist die neue Gesamtleiterin für Ottendorfs Kindertagesstätten. Sie setzt auf gemeinsames Handeln.

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© Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Mit sicheren Schritten geht Katrin Große mittlerweile durch die langen Gänge des Ottendorfer Waldkindergartens. Zielsicher biegt sie mal rechts, mal links ab. Dann ist ihr neues Büro erreicht. Und dieses Büro gehört der Gesamtleiterin der Ottendorfer Kindertageseinrichtungen. Genau diese Position hat Katrin Große seit dem 1. November inne.

Seit genau drei Wochen hält die 49-Jährige also nun die Fäden in der Hand. Neben den Geschicken im Waldkindergarten, ist sie ebenfalls für die beiden Hermsdorfer Einrichtungen „4 Jahreszeiten“ und „Sonnenhügel“ sowie für das Medinger „Zwergenland“ zuständig. Bis zu 450 Kinder betreuen zwischen 60 und 70 Erzieherinnen in diesen vier Einrichtungen. Die erste Aufgabe für Katrin Große war es also, sich erst mal einen Gesamteindruck zu verschaffen. „Ich war bereits in allen Einrichtungen zu Gast“, erklärt die neue Leiterin. Dort hat sie insbesondere das Gespräch mit den jeweiligen Koordinatoren vor Ort gesucht. „Ich habe in meinem Leitungsteam drei weitere Mitarbeiterinnen sowie die Koordinatoren vor Ort“, schlüsselt die 49-Jährige die Leitungsstruktur in Ottendorf auf. Ein Kennenlernen mit ihren neuen Mitarbeitern war ihr sehr wichtig. „Wenn man in einer Kita arbeitet, muss man die Leute kennen und auch die Mitarbeiter sollten eine Chance bekommen, sich ein Bild von mir zu machen“, erklärt Katrin Große.

25 Jahre Erfahrung

Ihre Wurzeln hat die neue Leiterin in der Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Sie absolvierte schließlich eine Ausbildung zur Erzieherin und war zuletzt als stellvertretende Leiterin im Kreisverband Bautzen der Volkssolidarität beschäftigt. Ihr Haupteinsatzort war Stolpen. Sie bringt insgesamt 25 Jahre Erfahrung in der Leitung mit. „2015 habe ich dann das berufsbegleitende Studium zur Sozialpädagogin in Dresden beendet“, berichtet Katrin Große. Mit diesem Abschluss in der Hand, suchte sie bewusst nach einer neuen Herausforderung. Das Ziel war ganz klar erneut eine Leitungsposition. Die hat sie nun in Ottendorf-Okrilla gefunden. „Ich habe meine letzte Arbeitsstelle mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen“, erzählt die 49-Jährige. Doch sie freut sich auf die neuen Aufgaben, die nun vor ihr liegen. „Mich haben besonders das Konzept des Waldkindergartens und die Leitungsstruktur überzeugt“, erklärt Katrin Große ihre Entscheidung für die Großgemeinde.

Bis zum Ende des Jahres hat sie sich zunächst vorgenommen, mit jedem Mitarbeiter das Gespräch zu suchen. Denn sie möchte nicht im Alleingang handeln, legt viel Wert auf Teambuilding und gemeinsames Arbeiten. Das gemeinsame Handeln bezieht sie dabei aber nicht nur auf ihre Mitarbeiter, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung selbst. Ruckartige Entscheidungen werde es bei ihr nicht geben. Veränderungen aber auf jeden Fall. „Diese kommen aber im Prozess“, so Katrin Große. Denn während ihrer Besuche in den einzelnen Einrichtungen habe sie bereits einige Punkte entdeckt, die es zu verbessern gilt. Dabei wolle sie vor allem pädagogische und qualitative Ziele verfolgen. „Grundsätzlich gibt es aber für mich keine Probleme, sondern nur Herausforderungen“, stellt die Sozialpädagogin klar. Und vor allem sei sie nicht nach Ottendorf gekommen, um gleich wieder wegzulaufen.

Kollegen verdienen Anerkennung

Und zum Weglaufen ist ihr neuer Job schließlich auch nicht. Sie habe sich in ihrer neuen Position sofort wohlgefühlt, wurde von den Kollegen sehr offen und herzlich aufgenommen. Und diese Herzlichkeit komme ihr auch jeden Morgen erneut entgegen, wenn sie mit ihren selbstsicheren Schritten durch den Waldkindergarten geht und ihre Mitarbeiter begrüßt. „Es ist auch wichtig, die Arbeit der Kollegen zu schätzen. Sie verdienen schon allein Anerkennung für die Zeit, als keine Gesamtleiterin da war und jeder seinen Beitrag zum täglichen Gelingen leisten musste“, so Katrin Große.

Denn die vorherige Leiterin hatte Ende Juni dieses Jahres gekündigt. Eine erste Ausschreibung der Gemeindeverwaltung im Sommer scheiterte allerdings, da keiner der ausgewählten Bewerberinnen einen Arbeitsvertrag unterzeichnet und die Stelle tatsächlich angetreten hat. In der Zwischenzeit musste die Leitung für immerhin vier Monate provisorisch übernommen werden.