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Sick-Mitarbeiter bekommen Tarif

Das Unternehmen und die Gewerkschafter haben sogar einen Termin für den Beitritt festgelegt.

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© dpa

Von Nadine Steinmann

Ottendorf-Okrilla. Die Ottendorfer Firma Sick, die ihr Domizil im Gewerbegebiet der Gemeinde hat, wird zum 1. März Mitglied im Tarifverband Südbaden. Darauf haben sich das Unternehmen und die IG Metall bei der fünften Verhandlungsrunde geeinigt. Die Entgeltanpassung erfolgt nach Angaben einer Unternehmenssprecherin stufenweise und wird an die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts in Ottendorf-Okrilla angepasst. Die IG Metall hat sich damit dem zentralen Punkt des Vorschlags der Arbeitgeberseite angeschlossen. Dr. Martin Krämer, Personalvorstand der Sick-Gruppe, wertet den Abschluss als Erfolg: „Wir haben unser Hauptziel erreicht, maßvoll in die Tarifbindung überzuleiten. Es freut uns sehr, dass wir die Arbeitnehmerseite in den Verhandlungen davon überzeugen konnten.“ Während des Verhandlungstermins wurden auch weitere Punkte besprochen. So erfolgt die erste Stufe der Anpassung des Entgeltes zum 1. Juli. Die Arbeitszeit reduziert sich zeitgleich auf 38 Stunden pro Woche bei gleichem Entgelt. Außerdem soll ein Projektteam mit Vertretern der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite gegründet werden. Ziel ist es, Maßnahmen zur Erhöhung der Standorteffizienz zu erarbeiten und umzusetzen.

Sick ist einer der weltweit führenden Hersteller von Sensoren für industrielle Anwendungen. Das 1946 gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Waldkirch im Breisgau zählt zu den Technologie- und Marktführern und ist mit mehr als 50 Tochtergesellschaften und Beteiligungen rund um den Globus präsent. Der Ableger in Ottendorf mit rund 250 Beschäftigten war bisher der einzige deutsche Standort, der keinen Flächentarifvertrag anerkannt hat. Seit April des vergangenen Jahres sind deswegen Gewerkschaftler und Unternehmensvertreter regelmäßig zusammengekommen, um eine Einführung des Tarifs auch an dem sächsischen Standort voranzubringen.