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Sexuelle Gewalt als Masche

Ein Serienvergewaltiger muss für neuneinhalb Jahre in Haft. Doch eine Sicherungsverwahrung wurde gegen den vorbestraften Dresdner nicht verhängt.

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© Kneit Gurre

Dresden. Nach einer schwierigen Beweisaufnahme endete am Mittwoch der Prozess gegen den 31-jährigen Robert R. Das Landgericht Dresden verurteilte den Deutschen unter anderem wegen sechs Vergewaltigungen, sexueller Nötigung, Bedrohung und Unterschlagung zu einer Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren.

Der ungelernte, vorbestrafte Dresdner hat nach Überzeugung des Gerichts zwischen 2012 und 2015 über die Dating-Plattform Lavoo gezielt Kontakt zu jungen Frauen gesucht. Er sei schnell zur Sache gekommen, sagte der Vorsitzende Richter Joachim Kubista. Vier Frauen habe R. massiv eingeschüchtert, auch geschlagen, um sie zum Sex zu zwingen. Einmal habe er sein Opfer mit einem Messer bedroht. Eine hochschwangere Frau, die aus Angst nicht gegen R. aussagen wollte, brach im Gericht zusammen und wurde in eine Klinik gebracht. Ihr Fall wurde abgetrennt und wird möglicherweise erneut verhandelt. R. habe seine Masche über die Jahre verfeinert, sagte der Vorsitzende.

Aufgrund der Vielzahl der Vergewaltigungen drohte dem Angeklagten die Sicherungsverwahrung. Das Gericht hat sie jedoch nicht angeordnet, um dem Angeklagten eine Chance zu geben, sein Verhalten in der Haft zu ändern. (SZ/lex)