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Mutmaßliche Seriendiebe verhaftet

Zwei junge Männer aus Coswig und Meißen waren schon mal im Gefängnis. Aber sie stehlen und überfallen weiter.

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© Symbolbild/dpa

Von Peter Redlich

Meißen. Hinter den beiden waren die Kriminalisten vom Revier Meißen schon einige Wochen her. Jetzt konnten ein 21-Jähriger und sein 24-jähriger Komplize, beide aus Meißen, dem Haftrichter vorgeführt werden. Allein das Strafenregister mit Diebstahl und Raub von Meißen über Weinböhla, Coswig bis nach Dresden ist gehörig.

Die letzte Tat des jüngeren Ganoven datiert vom 7. Februar. Wie die Polizei am Donnerstag informierte, war der Mann am Dienstag voriger Woche gegen 3.30 Uhr von Dresden aus mit einem Taxi nach Meißen gefahren. Zur Begleichung der Rechnung wollte er an einem Automaten Geld abheben. Dies war aber offenbar nur ein Vorwand. Als er zurück zum Taxi kam, öffnete er die Fahrertür, schnappte sich die Geldbörse des Fahrers aus der Türablage und flüchtete mit rund 200 Euro.

Wie Kripochef Jörg Kretzschmar vom Revier Meißen auf Nachfrage informiert, hatte der Taxifahrer sofort die Polizei gerufen. Die Männer von der Meißner Streife fanden auf der dortigen Hirschbergstraße einen Mann, auf den die Personenbeschreibung des Täters zutraf. Bei seiner Kontrolle fanden die Beamten ein Bündel Geldscheine sowie mehrere Ausweise verschiedener Personen. Der Taxifahrer identifizierte ihn wenig später als den Geldbörsendieb. Der 21-Jährige wurde daraufhin vorläufig festgenommen.

Wie Polizeisprecherin Jana Ulbricht informiert, ergaben Prüfungen, dass mehrere bei dem 21-Jährigen gefundene Ausweise ebenfalls aus Diebstählen stammen. So hatte er einen Ausweis samt Geldbörse am 28. Januar einer 87-jährigen Seniorin auf der Hauptstraße in Coswig aus dem Korb ihres Rollators gestohlen. Die Rentnerin wurde dabei verletzt. Einen weiteren Ausweis mit Geldbörse hatte er nur zwei Tage später in einem Supermarkt in Coswig einem Rollstuhlfahrer aus dessen Rucksack gestohlen.

Der Meißner war auch den Ermittlern des Kriminaldienstes kein Unbekannter. Er fiel in den vergangenen Monaten mehrfach bei Straftaten auf. So hatte er am 21. Dezember in einem Supermarktbüro in Coswig an der Dresdner Straße eine Mitarbeiterin mit einer Pistole bedroht und Bargeld geraubt. Auch bei diversen Ladendiebstählen war er aufgefallen. Dabei hatte er wiederholt in Supermärkten, Drogeriemärkten und Elektronikgeschäften Computer und Zubehör, elektrische Zahnbüsten sowie verschiedene Pflegeprodukte gestohlen.

Bei diesen Diebestouren war der Dieb einige Male zusammen mit einem 24-jährigen Meißner unterwegs. Wie Kripochef Kretzschmar sagt, hatten beide zwar einen eingetragenen Wohnsitz in Meißen, hielten sich allerdings auch bei Bekannten in Coswig auf und begingen hier wie auch im benachbarten Weinböhla Straftaten.

Elektrische Zahnbürsten geklaut

Der 21-Jährige wurde am 7. Februar auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl – der Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

Gegen den 24-jährigen Komplizen wurde schon kurz vorher ein Haftbefehl erlassen. Neben den Straftaten, die er gemeinsam mit dem 21-Jährigen beging, werfen ihm die Ermittler gut ein Dutzend Ladendiebstähle allein seit November 2016 vor. Dabei hatte er vorrangig elektrische Zahnbürsten und Zubehör gestohlen. Zudem verstieß er wiederholt gegen Hausverbote in Geschäften und muss sich daher wegen Hausfriedensbruch verantworten.

Die Kriminalisten vom hiesigen Revier stellten den 24-jährigen Anfang Februar im Rossmann-Drogeriemarkt an der Fabrikstraße in Meißen. Auch für diese Geschäfte war dem jungen Mann bereits ein Hausverbot ausgesprochen worden, was ihn nicht davon abhielt, dort wieder aktiv zu werden. Auch er sitzt inzwischen, nach Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft und dem Haftbefehl des Ermittlungsrichters in Untersuchungshaft.

Wie Kripo-Ermittler informieren, haben die beiden Diebe und Räuber die gestohlenen Waren schnell weiterverkauft und das Geld für ihren Lebensunterhalt genutzt. Über die Hehler sei bisher nichts bekannt. Für beide sind die Taten der letzten Wochen nicht die ersten auf einem schon langen Sündenregister. Laut Polizei saßen sie in den letzten Jahren schon in Haft.