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Sense statt Rasenmäher

Wer beim Grashauen auf dröhnende Technik verzichten will, kann jetzt lernen, wie es geht. Das tut nicht nur den Bienen gut.

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© dpa

Zapfen und Hülse, Blatt und Schneide, Bart und Spitze, Wurf und jede Menge Tack-Tack-Tack. Bei den meisten Zeitgenossen sorgt diese Aufzählung wohl für fragende Blicke, aber Kenner wissen Bescheid: Es geht um die traditionelle Technik des Sensens. Schon die alten Römer und Germanen nutzten vor rund 2 500 Jahren die Geräte. Als sich im 19. und 20. Jahrhundert Rasenmäher und Mähdrescher durchsetzten, geriet allerdings auch das kräftezehrende Sensen aus der Mode.

Dem will Gerd Rohark in Karlsdorf bei Demitz-Thumitz nun etwas entgegensetzen: „Das Sensen ist eine uralte Kulturtechnik, die der Menschheit über Tausende Jahre die Ernte ermöglicht hat. Ich finde es einfach schade, dass das Wissen darum verloren geht.“ Rohark lädt daher dazu ein, die Kunst des Sensens zu erlernen. Sein Seminar richtet sich unter anderem an Naturliebhaber, die zugunsten der Bienen auf einen dröhnenden Rasenmäher verzichten wollen. Aber es gibt noch weitere Vorteile, sagt Gerd Rohark: „Das Sensen hat etwas Meditatives, man muss sich bei jedem Schnitt konzentrieren und kann so wunderbar vom Alltag abschalten.“

Auch das Schärfen wird gelernt

In seinem Kurs lernen die Teilnehmer zunächst, welche Sensen sich für welchen Einsatz eignen. Außerdem werden sie in die knifflige, aber notwendige Arbeit des Dengelns eingeführt. Rohark: „Das sieht zwar nicht sehr schwierig aus, erfordert aber einen kraftvollen und präzisen Schlag mit dem Hammer, um das Blatt der Sense richtig zu schärfen.“ Denn nichts sei ärgerlicher als eine stumpfe Schneide, die dem „Sensenmann“ zusätzliche Kraft kostet. Neben dem Dengeln steht auch das Einstellen und Nachschärfen der Sense – das Wetzen – auf dem Programm des Seminars. Höhepunkt der dreistündigen Veranstaltung ist die eigenständige Mahd eines Stücks Wiese. „Sie ist groß genug, um einem ganzen Kurs ausreichend Übungsfläche zur Verfügung zu stellen“, sagt Gerd Rohark mit Blick auf das weitläufige Areal.

Der Kurs „Richtig mähen mit der Sense“ soll künftig in unregelmäßigem Rhythmus angeboten werden. Er ist auf zwölf Teilnehmer begrenzt. Der nächste findet an diesem Sonnabend von 8 bis 11 Uhr statt. Sollte es regnen, wird er allerdings verschoben. (szo)

Anmeldung bei der Agentur „Die Stadtverführer“, Fleischmarkt 9 in Bautzen, Telefon: 03591 5282898.