Während viele Dresdner den Jahreswechsel feiern, müssen andere arbeiten. Zu Silvester kein einfacher Einsatz.
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Von Gabriel Jira und Nora Domschke
Das wird ein harter Einsatz. Daran denkt Christian Kleber, wenn es auf Silvester zugeht. Der Mediziner ist der ärztliche Leiter in der chirurgischen Notaufnahme im Uniklinikum. Zum Jahreswechsel hat der 38-Jährige Dienst. Er ist auf schwerste Verletzungen spezialisiert und das ist an diesem Tag besonders wichtig. „Einmal hatten wir jemanden, der sich mit einem Chinaböller die ganze Hand weggesprengt hatte“, sagt Kleber. „Es gibt die verrücktesten Geschichten. Einmal ist jemand betrunken von einem Hochhaus gefallen. Er wollte von dort das Feuerwerk anschauen.“ Kleber ist seit zwei Jahren in Dresden. Vorher arbeitete der Chirurg in der Berliner Charité. „Als Silvester dort auf der Fanmeile gefeiert wurde, hatten wir sogar Verletzte, die Bierkrüge an den Kopf bekommen hatten. Betrunkene hatten sie einfach in die Menge geworfen.“
Wer Silvester arbeiten muss
Trotz der vielen Unfälle kommen aber auch Ärzte und Schwestern an diesem Tag auf ihre Kosten. „Am Abend bringt jeder aus dem Team Essen und Trinken mit. Um Mitternacht stehen wir, wenn es der Betrieb zulässt, auf dem Dach der Klinik und schauen das Feuerwerk an. Die ersten Verletzten kommen dann um halb eins“, sagt Kleber. Danach breche die Hölle herein. Bis morgens um zehn sei an Pausen nicht mehr zu denken. Dann kämen die, die in der Nacht zu betrunken waren, um zum Arzt zu gehen. Deswegen ist zu Silvester auch mehr Personal im Einsatz. Auch die Bestände an Brandwunden-Verbänden werden aufgestockt. Einen Vorteil hat es aber, zu Silvester zu arbeiten. Weihnachten verbringt Kleber zu Hause.