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Seit über 30 Jahren am Karussell

Rudolf Gärber aus Lückendorf bespaßt die Kinder beim Heimatfest. Das liegt in der Familie.

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© Jan Lange

Von Jan Lange

Hallo Onkel Rudi, beim Heimatfest komme ich wieder Karussell fahren. Diesen Satz hört Rudolf Gärber immer wieder aus Kindermund. Der 76-Jährige ist untrennbar mit dem Kettenkarussell beim Lückendorfer Heimatfest verbunden. Seit Anfang der 1980er Jahre sorgt er bei dem dreitägigen Spektakel dafür, dass die Kinder auf ihren Karussellsitzen durch die Luft fliegen.

Damals hatte er diese Aufgabe von seinem Vater Rudolf übernommen. Der betrieb ebenfalls über viele Jahre das kleine Fahrgeschäft. Schon seit fast 45 Jahren können die kleinen Besucher beim Heimatfest Karussell fahren. Zuerst kümmerte sich noch ein Zittauer Schausteller darum, aus Altersgründen verkaufte er es dann aber an die Gemeinde. Und so bekam Rudolf Gärber, der Senior, die Aufgabe, das Karussell während des Heimatfestes zu betreiben.

Als der Vater dann selbst älter wurde, übernahm der Sohn. Er hatte vorher schon ab und zu seinen Vater vertreten und ansonsten andere Aufgaben beim Lückendorfer Heimatfest übernommen. Seit mehr als 35 Jahren kümmert er sich nun hauptsächlich um das Kettenkarussell und die Kinderschaukel. Zu Zeiten seines Vaters wurde das Karussell noch an Nachbarorte wie Waltersdorf und Jonsdorf verliehen. Doch es kam manchmal kaputt zurück. Und so wird das Karussell heute nicht mehr verborgt. Rudolf Gärber ist froh, dass es sich immer noch dreht. Ist das Karussell doch bald 90  Jahre alt. Dafür wurde im Laufe der Zeit so manches erneuert. Vater Rudolf hatte bereits den Antrieb umgebaut, sein Sohn später Schrauben erneuert, Hölzer ausgewechselt und neue Bremsen eingebaut.

In diesem Jahr musste zum Glück nichts erneuert oder ausgebessert werden. Dass alles in Ordnung ist, hat Rudolf Gärber auch amtlich bestätigt. Denn seit 1994 wird das Karussell, das sich mittlerweile im Besitz des Lückendorfer Heimatbundes befindet, regelmäßig vom TüV abgenommen. Bisher habe es keine größeren Probleme gegeben. Kleinere Mängel wurden beseitigt und die Genehmigung am Ende stets erteilt.

Seit Kurzem muss der Karussellbetrieb auch von der Bauaufsicht des Landkreises abgenommen werden. Auch das sei problemlos gewesen, sagt Gärber. So wird sich das Kettenkarussell auch an diesem Wochenende wieder drehen. Aufgebaut hat der 76-Jährige es bereits vor einigen Tagen. Das sei wegen der Abnahme notwendig gewesen. Normalerweise wird es erst in der Woche vor dem Heimatfest aufgestellt. Gut zwei Tage braucht es, bis alle Stangen, Ketten und Sitze montiert sind. Allein 20 Sitze, davon acht Schwäne, müssen festgeschraubt werden. Rudolf Gärber hat dabei natürlich auch Helfer, so unterstützt ihn unter anderem ein Enkel beim Aufbau.

Für zehn Cent können die Kinder mitfahren. Schon zu DDR-Zeiten habe es Versuche gegeben, den Preis anzuheben, erinnert sich Gärber. Doch bis heute hält er standhaft an diesem sehr niedrigen Preis fest. Und will das auch noch eine Weile tun. „So lange, wie ich geistig und körperlich dazu fähig bin, will ich das Karussell bedienen“, verspricht Gärber.

  • Programm-Höhepunkte:
  • Freitag, 29. Juli: 18.45 Uhr, Festumzug; anschließend Eröffnung und Bieranstich
  • Sonnabend, 30. Juli: 14 Uhr, Platzkonzert der Weißbachtaler Musikanten, 15.30 Uhr, Programm Lückendorfer Laienspielgruppe, ab 20 Uhr, Tanzabend mit den „Gellis“
  • Sonntag, 31. Juli: 9.30 Uhr, „Sonntagmorgen ohne Sorgen“ – ein heiterer Frühschoppen