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Segelflieger stirbt bei Absturz in Klix

Es ist wie in einem schlechten Film. Kurz nach dem Start gestern gegen 12 Uhr beginnt das Flugzeug vom Typ Janter des Kamenzer Flugclubs zu trudeln, erzählen Augenzeugen. Offensichtlich bekam der 43-jährige Hobbypilot aus Dresden den Flieger nicht mehr unter Kontrolle.

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Von Kerstin Fiedler

Es ist wie in einem schlechten Film. Kurz nach dem Start gestern gegen 12 Uhr beginnt das Flugzeug vom Typ Janter des Kamenzer Flugclubs zu trudeln, erzählen Augenzeugen. Offensichtlich bekam der 43-jährige Hobbypilot aus Dresden den Flieger nicht mehr unter Kontrolle. Er stürzt aus 70 bis 80 Metern Höhe in ein Getreidefeld am Flugplatz Klix. Das Cockpit ist total zertrümmert. Der Ehemann und Vater zweier Kinder stirbt an der Unfallstelle. Der Notarzt kann nichts mehr für ihn tun.

Auf dem Gelände des Aero Team Klix ist es danach ungewöhnlich ruhig. Ein tschechischer Gast, der relativ nahe an der Unglücksstelle steht, zuckt mit den Schultern. „Schlimm“, sagt er nur. Viele Flugzeuge werden in die Fahrzeuge gebracht. Auf dem weitläufigen Flugplatz ist kaum noch ein Segler zu sehen. In Klix herrscht Betroffenheit. Überall wird diskutiert, wie so etwas passieren kann. „Segelfliegen ist eigentlich ein sicherer Sport. Jetzt müssen wir abwarten, was die Untersuchungen ergeben“, sagt ein Teilnehmer. Die Piloten waren mit ihren Fliegern zum beliebten Pokal der Alten Langohren in Klix. Der traditionelle Wettkampf für die seltene Segelklasse zieht jedes Jahr Anfang Mai Segelsportbegeisterte aus ganz Deutschland und dem Ausland an. Noch nie ist etwas geschehen.

Nach dem Unfall weist die Wettkampfleitung sofort an, alle Motorflugzeuge abzustellen. Die ersten zehn schon gestarteten Segler dieser Wettkampfklasse werden dann per Funk wieder zum Flugplatz geholt. Nach relativ kurzer Zeit sind Polizei, Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge vor Ort. Der Rettungshubschrauber kommt aus Dresden. „Wie lange es gedauert hat, kann ich gar nicht sagen. In solchen Momenten wird Zeit relativ“, sagt ein Flieger, der den Absturz beobachtete. Für ihn und auch viele andere im Fliegerlager wäre es akzeptabel, wenn die Wettkampfleitung den Pokal beendet. Wichtig für alle ist, dass schnell die Unfallursache gefunden wird. Mitarbeiter des Luftfahrtbundesamtes, das solche Unfälle untersucht, sind zufällig vor Ort, weil sie selbst Segler am Start haben. Sie beginnen unverzüglich mit den Untersuchungen.

Das Aero Team Klix startete mit viel sportlichen Elan in die Saison. In Hinsicht auf die deutschen Meisterschaften der Frauen in diesem und die Weltmeisterschaften im nächsten Jahr hatten sie sich viel vorgenommen. „Das Unglück wirft uns in den Vorbereitungen doch zurück“, sagt Pressechef Michael Schneider. Ob der Wettkampf fortgesetzt wird, entscheidet sich heute.