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Sebnitz schiebt illegaler Tierzucht einen Riegel vor

Der Skandal um eine Hundezucht sorgte für Aufregung und Kritik. Wie es jetzt weiter geht.

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© Archiv: dpa

Von Anja Weber

Saupsdorf. Die Gerüchteküche um die Zukunft Stallungen an der Alten Hinterhermsdorfer Straße brodelt weiter. Auch nachdem Veterinäramt und Polizei im Sommer hier 32 Rottweiler mit Welpen, fünf Pferde und eine Schlange beschlagnahmt hatten. Von neuen Tieren wissen einige zu berichten und auch davon, dass der Züchter schon an einem anderen Ort weiter sein Unwesen treibt. Ausgeschlossen ist das nicht. Allerdings hat das Veterinäramt des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge schon ein Auge darauf.

Wer hier etwas verändert, muss künftig bei der Stadt anfragen.
Wer hier etwas verändert, muss künftig bei der Stadt anfragen. © Zschiedrich

Sollte die Behörde Kenntnis von einem Umzug erhalten, dann würde man die entsprechenden Kollegen andernorts informieren und ihnen auch die Unterlagen zur Kenntnis geben“, sagt Kerstin Körner, Amtsleiterin für Gesundheit und Verbraucherschutz. Im Fall des niederländischen Hundezüchters von Saupsdorf sei das Verfahren noch nicht abgeschlossen. Die Landesdirektion und auch die Staatsanwaltschaft sind mit involviert. Solche Verfahren könnten viele Monate, wenn nicht gar Jahre andauern“, sagt die Amtsleiterin. Deshalb könnten auch im Fall Saupsdorf noch keine konkreten Aussagen getroffen werden. Damit zumindest in diesen Stallungen illegaler Züchterei unterbleibt, lässt die Stadt Sebnitz einen Bebauungsplan aufstellen. „Damit geht auch eine Veränderungssperre einher, das heißt, dass jegliche Veränderungen mit der Stadt abgesprochen werden müssen“, sagt Oberbürgermeister Mike Ruckh (CDU). Man wolle damit versuchen zumindest mitzusprechen, damit es nicht noch einmal so einem Fiasko komme. Mit dem Bebauungsplan wolle man sichergehen, dass die Entwicklungsziele aus Sicht des Ortes und eines möglichen neuen Betreibers in Einklang gebracht werden. Neuen Interessenten, die es offenbar schon gibt, wird der Beschluss an sich nicht im Wege stehen. Allerdings sind Gespräche mit der Stadtverwaltung notwendig, um weitere Absprachen zu treffen. Ein Passus in dem Beschluss der Veränderungssperre lässt das zu, und zwar dann, wenn keine überwiegenden öffentlichen Belange der Nutzung entgegenstehen.

Die Entscheidung trifft hier die Bauaufsicht. In Saupsdorf selbst wird das Vorgehen der Stadt begrüßt. „Wir sind dafür, dass die Anlage der Landwirtschaft erhalten bleibt“, sagt Ortsvorsteher Günter Hartig. Und es wäre auch schön, wenn es wieder ein Pferdehof werde, so wie früher, bevor das Areal in fremde Hände gefallen ist, sagt er. Dem folgte dann ein über zwei Jahre währender Kampf einiger Saupsdorfer Einwohner bei Behörden gegen die Zuchtanlage, bevor Landratsamt und die Polizei den Hof geräumt haben.