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Schwierige Hangsicherung

Das Landesamt empfiehlt, die am Montag abgestürzten Felsen in Stadt Wehlen an Ort und Stelle zu zerkleinern. Doch das ist kompliziert.

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Von Gunnar Klehm

Als hätte es eine unkontrollierte Sprengung gegeben, so liegen Dutzende Gesteinsbrocken verstreut am Hang an der Hofewiese in Stadt Wehlen. Die größten Brocken werden auf rund eine Tonne Gewicht geschätzt. Anfang der Woche war es oberhalb der Villa Maria zu einem Felssturz gekommen. Rund 25 Tonnen Gestein brachen dort aus einer Felsklippe. Das meiste davon ist beim Herabfallen zerborsten und hat die Villa beschädigt. Verletzt wurde niemand.

Geologen begutachteten inzwischen die Schadstelle. Für sie handelt es sich um ein reines Naturereignis. Nach ersten Erkenntnissen war eine typische Überhangsituation entstanden, bei der es im Laufe der Jahre eine „Störung des Massegleichgewichts“ gab. Die frische Abrissfläche am Felsen sei ein klares Zeichen dafür. Diese Fläche muss nicht besonders gesichert werden, wie es jetzt etwa an der Kirnitzschtalstraße der Fall war. Dort stürzten Anfang September etwa 100 Tonnen Gestein ins Tal. Seitdem wird der Hang gesichert.

Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfUG) gab den Eigentümern des betroffenen Geländes in Stadt Wehlen, zum Großteil gehört es zum Nationalpark Sächsische Schweiz, sogenannte Handlungsempfehlungen. Demnach soll eine Kiefer direkt am Abhang gefällt werden. Zudem liegen mehrere Felsbrocken gefährlich locker am Hang. Deshalb ist der Bereich des Haldenwegs auch gesperrt. „Diese Blöcke sollten zerkleinert und sicher am Hang abgelegt werden“, heißt es aus dem LfUG. Doch das ist eine Herausforderung. Denn es ist äußert schwierig, die dafür nötige Technik an den Steilhang zu bekommen. Das will die Nationalparkverwaltung jetzt vorbereiten, auch „ohne dass hierfür eine rechtliche Verpflichtung besteht“, teilt der Nationalpark mit.