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Schwepnitz prüft Windräder

In der Gemeinde könnten irgendwann Windkraftanlagen gebaut werden. Die Verwaltung ist nicht begeistert.

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© dpa

Von Nicole Preuß

Die Aufregung in Schwepnitz ist groß. Vertreter von Windkraftunternehmen verhandeln derzeit gezielt mit Grundstückseigentümern, um sich bestimmte Flächen zu sichern. Sie wollen auf diesen Grundstücken Windräder bauen. Doch noch ist gar nicht entschieden, ob das in Schwepnitz überhaupt möglich ist (die SZ berichtete).

Die Verwaltung will die Sache nun ganz genau prüfen. „Wir werden uns mit der Zustimmung des Gemeinderats einen Anwalt nehmen“, kündigt die Schwepnitzer Bürgermeisterin Elke Röthig an. Der soll prüfen, wie die Firmen überhaupt an die Namen der Grundstückseigentümer gekommen sind. Außerdem soll sich der Fachmann auch intensiv mit dem Entwurf des neuen Regionalplans beschäftigen.

Den Plan hat die Gemeinde Schwepnitz vor einigen Wochen vom Regionalen Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien zugeschickt bekommen. Darin werden mögliche Standorte für den Bau von Windkrafträdern benannt. In Schwepnitz würde es demnach bald zwei Flächen für Windräder geben – beim Ortsteil Cosel und im Norden des Dorfkerns von Schwepnitz. Mehrere Windkraftanlagen könnten dort gebaut werden. Normalerweise wären die Flächen eigentlich noch geheim. Doch die Firmen haben trotzdem davon erfahren. Deshalb geht nun auch die Gemeinde in die Offensive. Bis November soll sie sich zum Regionalplan positionieren. Die Wochen bis dahin will sie intensiv nutzen und auch mit der Naturschutzgebietsverwaltung Königsbrücker Heide darüber sprechen. Einige Grundstückseigentümer haben die Pachtverträge mit den Windkraftfirmen nach Informationen der Verwaltung bereits abgeschlossen. Die Unternehmen versprechen fünfstellige Pachtsummen im Jahr. Der Regionale Planungsverband befürchtet, dass die Firmen klagen könnten, falls die Flächen doch nicht für Windkraft ausgewiesen werden. Nach dem Motto: Wir haben schon die Flächen, jetzt brauchen wir nur noch die Entscheidung für die Windräder im Gemeindegebiet.