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Familie verliert Wohnung und Hunde

Ein Schwelbrand vernichtete in einem Haus in Niederstriegis die oberste Wohnung. Rund 60 Kameraden waren vor Ort.

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© André Braun

Von Maria Fricke

Niederstriegis Von außen ist an dem Haus am Bahnberg in Niederstriegis kaum etwas zu erkennen. Im Dachgeschoss stehen die Fenster offen. Auf den gepflasterten Stellflächen an der Giebelseite des Hauses liegen verkohlte Reste einer Dunstabzugshaube. Ein leichter Rauchgeruch liegt in der Luft. Die Gardinen sehen verrußt aus. Nur das Großaufgebot an Feuerwehr und Polizei lässt erahnen, dass es am frühen Sonnabendnachmittag in dem Mehrfamilienhaus zu einem Unglück gekommen ist. Zwei Hunde sind dabei verendet, wie aus einer Mitteilung der Polizeidirektion Chemnitz am Sonntag hervorgeht.

Gegen 12.40 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Insgesamt waren 57 Kameraden der Wehren aus Niederstriegis, Roßwein, Ebersbach, Littdorf sowie Döbeln im Einsatz gewesen, berichtet Einsatz- und Wehrleiter in Niederstriegis Michael Hengst. Die Wehren waren unter anderem mit den Drehleitern angereist. Die Löschwasserversorgung ist jedoch über den Hausflur eingerichtet worden. Die Drehleiter sei nur zur Absicherung und vorsorglich als zweiter Löschweg ausgefahren worden. Mit der Löschwasserversorgung habe es keine Probleme gegeben, informierte Hengst. „Wir hatten den Brand schnell unter Kontrolle“, so der Einsatzleiter. Es sei nur wenig Wasser notwendig gewesen.

Der Brandherd befand sich in der Küche der Wohnung. Es habe sich laut Hengst um einen Schwelbrand gehandelt. Bei diesem treten keine Flammen auf, weil die Sauerstoffzufuhr dafür nicht ausreichend ist. Stattdessen schwelt der Brand vor sich hin, es entsteht Rauch. Vor allem dieser habe die Wohnung der betroffenen jungen Familie geschädigt, äußerte sich Michael Hengst nach dem Einsatz. „Sie ist zurzeit unbewohnbar. Aber die Familie hat sich selbst um eine Unterkunft gekümmert, benötigt keine Notunterkunft“, ergänzte der Wehrleiter.

Ob die Wohnung überhaupt wieder genutzt werden kann beziehungsweise wie lange sie unbewohnbar bleibt, ist nach Hengst derzeit unklar. „Das wird ein Bausachverständiger entscheiden“, sagte der Einsatzleiter. Nach Polizeiangaben ist in der Wohnung ein Sachschaden in Höhe von rund 20 000 Euro entstanden. Unklar ist auch, wie groß der Schaden in der darunterliegenden Wohnung ist. „Als wir abgerückt sind, fing das Wasser gerade an durchzutropfen“, sagte der Feuerwehrmann. Da jedoch nur wenig Löschwasser zum Einsatz gekommen sei, hofft er, dass sich die Schäden in dieser Wohnung in Grenzen halten.

Personen sind bei dem Schwelbrand nicht verletzt worden. Dennoch waren ein Rettungswagen sowie das Fahrzeug des ärztlichen Notdienstes der Feuerwehr Roßwein vor Ort. Die beiden verendeten Hunde hatten sich, als der Brand ausgebrochen war, allein in der Wohnung befunden. Die Bewohner, zwei Erwachsene und ein Kind, waren zu dem Zeitpunkt außer Haus. Nach dem Einsatz der Feuerwehr hatten sich die junge Familie mit Kinderwagen sowie die anderen Bewohner des Mehrfamilienhauses im Hintergarten aufgehalten.

Gegen 14 Uhr war für die Kameraden der größte Teil der Arbeit erledigt. Sie rückten ab, die Polizei, die mit insgesamt vier Beamten aus dem Revier Döbeln in Niederstriegis gewesen ist, gab die Hauptstraße wieder für den Verkehr frei. Am späten Nachmittag sah sich der Brandursachenermittler in der Wohnung um. Wie der Schwelbrand entstanden war, dazu machte Michael Hengst von der Niederstriegiser Wehr am Sonnabend noch keine Angaben. Die Polizeidirektion Chemnitz teilte am Sonntag mit, dass alle vier Kochfelder des Küchenherdes angeschaltet waren. Die Küche ist ausgebrannt.