Merken

Schweinemastanlage soll sauberer werden

Ein neuer Eigentümer hat das Areal in Stolpen übernommen. Er setzt auf Moderne und Umweltschutz. Die Anwohner warten darauf lange.

Teilen
Folgen
© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Stolpen. Mit frischer Landluft hatte das wohl wenig zu tun, was da mitunter über Langenwolmsdorf und Stolpen wehte. Und so gern vielleicht manch ein Anwohner auch in ein Schnitzel beißt, der Gestank hat genervt und reichte auch bis zur Unerträglichkeit. Deshalb gab es offenbar auch immer wieder Ärger.

Es wurden Unterschriften gesammelt mit der Forderung, dass die Betreiber der Anlage etwas gegen den Gestank unternehmen. Dieser ging vorwiegend von den offenen Güllebecken aus, aber auch von den offenen Schweinställen. Und nicht zuletzt hatte man in Stolpen sogar Angst, dass der Gestank Interessenten davon abhalten könnte, im neuen Wohngebiet unterhalb der Burg Stolpen ihr Haus zu bauen. Doch offenbar könnte sich das Blatt wenden. Im Frühjahr wurde die Anlage an einen neuen Eigentümer verkauft – und der hat Pläne. Er möchte das Sondergebiet entwickeln und vor allem einiges in Ordnung bringen.

Dazu muss jetzt ein Planungsverfahren für das über vier Hektar große Gelände zwischen der Napoleonstraße und der Bahnlinie eingeleitet werden. Der Eigentümer will die komplette Anlage modernisieren. Die Ställe sollen innen und außen saniert werden. Das bedeutet, sie werden auch optisch schöner. Modernisieren heißt für den neuen Eigentümer auch, dass er eine umweltverträgliche Abluftanlage einbauen wird. Als einen ersten Schritt wurden die vollen und stinkenden Güllebehälter leergezogen. Vorgesehen ist, diese zurückzubauen. Der Eigentümer plant zudem, einen modernen Ferkelstall zu bauen.

Im Stolpener Stadtrat war das Vorhaben bereits Gegenstand der Diskussion. Das Gremium stimmte dem Planungsverfahren zu. „Wir wollen uns damit die maximale Einflussnahme und Bürgerbeteiligung sichern“, sagt FDP-Fraktionschef Hans Jürgen Friedrich, zugleich auch Ortsvorsteher von Stolpen. Und er hoffe, dass sich die Einwohner auch mit einbringen und vor allem auch die direkten Anwohner. Über Jahre hinweg hätte die gesamte Stallanlage große Sorgen bereitet, vor allem auch mit all ihren Mängeln, die aufgetreten sind. Zudem kritisierte er, dass die Anlage damals auch nicht ausreichend kontrolliert wurde. Seinem Fraktionskollegen Klaus Geisler ist auch wichtig, dass die Anwohner nicht weiter mit Gestank und Fliegen belästigt werden und dass die Tiere artgerecht gehalten werden. CDU-Fraktionschef Roman Lesch hofft vor allem, dass die Anforderungen zum Beispiel bei der Gülleabdeckung künftig auch eingehalten werden. Mit dem Aufstellen eines Bebauungsplanes beginnt jetzt das Verfahren, bei dem nicht nur die zuständigen Behörden, sondern auch die Einwohner und die Stadträte ihre Meinung sagen können.