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Schwarzstorch jagt im Lockwitzbach

Ein Dresdner bekommt einen der seltenen Vögel vor die Linse seiner Kamera. Der junge Storch ist wohl nur auf der Durchreise.

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© privat

Dresden. Ein Foto von einem Schwarzstorch machen zu können, gleicht einem Sechser im Lotto. So sehen das zumindest die Dresdner Ornithologen. Diese Storchenart gilt als extrem scheu und lebt zurückgezogen in den größeren Waldgebieten mit Gewässern. Dem Niedersedlitzer Peter Redemann gelang indes kürzlich eine der seltenen Aufnahmen – dafür musste er allerdings zeitig aufstehen. Am Sonntagmorgen, 7.15 Uhr, ist er mit seinem Rad auf einer Tour im Lockwitzgrund unterwegs, als er unterhalb der kleinen Brücke in Altlockwitz an der Froschuhr den jungen Storch entdeckt. Noch sind seine Beine und er Schnabel nicht rot gefärbt, doch Peter Redemann ist sich sicher: Das ist ein Schwarzstorch.

Aufgeregt, aber ohne Hektik und mit langsamen Bewegungen packt er seine Spiegelreflexkamera aus. „Der Vogel ließ sich nicht stören, sondern suchte am Rand des Lockwitzbaches nach Beute und wanderte unter der Brücke hindurch“, berichtet Redemann. Zu seinen Fotos gratuliert ihm auch Sebastian Schmidt vom Dresdner Umweltamt. Solche Meldungen seien wichtig, weil zum Vorkommen des Schwarzstorches noch nicht viel bekannt ist. Schmidt geht allerdings davon aus, dass diese Art in Dresden nicht dauerhaft vorkommt.

„Bislang gab es nur einzelne Beobachtungen durchziehender Vögel, etwa im Zschoner- und im Lockwitzgrund.“ In der Dresdner Heide wurde einmal ein brütendes Paar vermutet – das konnte allerdings nicht bestätigt werden. (SZ/noa)